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Der Bezirk Pankow will mehr Platz für Fahrradfahrer schaffen. Das Nachsehen haben die Autofahrer.

© dpa

Weniger Platz für Autos: Pankow plant Radweg durch den Szenekiez

Pankow plant einen neuen Radweg am Rand der Pappelallee und der Stahlheimer Straße. Als Vorbild für die Umbauarbeiten soll die Kastanienallee dienen. Da ist Ärger vorprogrammiert.

Radeln in Prenzlauer Berg soll leichter werden – zumindest in einem Straßenzug. Laut Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Pankow soll am Rand der Pappelallee und der Stahlheimer Straße ein separater Radweg entstehen. Damit soll die Sicherheit für Fahrradfahrer steigen. Derzeit rollen die vielen Radler, die sich auf den Straßen rund um die Kulturbrauerei drängen, vor allem in der Mitte der Straße, wo auch die Schienen der Straßenbahn verlaufen. Häufig kommt es zu Unfällen, wenn sich die Reifen auf den glatten Schienen verkanten.

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„30 Prozent des Verkehrs im Kiez ist Radverkehr“, sagt Jens-Holger-Kirchner, Pankows Stadtrat für Stadtentwicklung. Im Sinne der Verkehrssicherheit müsse das gefährliche „Kuddelmuddel“ auf der Pappelallee mit Straßenbahnen, Autos und Fahrrädern deshalb aufgelöst werden. Vorbild für den Umbau ist die Kastanienallee. Dort war bereits ein eigener Fahrradweg eingeführt worden.

Allerdings hatte der Umbau massive Proteste bei Anwohnern verursacht. Denn das Problem ist dasselbe wie in der Pappelallee und der Stahlheimer Straße. Mit dem neuen Fahrradstreifen fallen in der Gegend weitere Stellplätze für Autos weg. Dabei sind Parkplätze in dem Szenekiez mit seinen zahlreichen Cafés, Bars und Restaurants schon jetzt Mangelware. „Die Parksituation ist extrem schwierig“, sagt Bobaque Pabraftar, Geschäftsführer vom Restaurant „Lorberth“ in der Pappelallee. Die meisten seiner Gäste kommen deshalb zu Fuß oder mit dem Rad.

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Zwar versucht der Bezirk über neue Parkbuchten, die am Straßenrand entstehen sollen, den Platzmangel in den Griff zu bekommen, doch der Verlust von vielen Parkplätzen ist kaum abzuwenden. Verständnis für mögliche Proteste hat Stadtrat Kirchner trotzdem nicht: „Städte verändern sich eben, damit müssen die Anwohner leben“, sagt der Politiker, der hofft, den Umbau bis 2015 fertigstellen zu können. Was das Ganze kostet, ist indes noch unklar. Kirchner geht von einer Summe zwischen 3 und 3,5 Millionen aus. Hinzu kommen die 40 000 Euro, die der Bezirk für die Planung veranschlagt.

Ein Umbau steht auch für die Kreuzung der Schönhauser Allee mit der Bornholmer und Wisbyer Straße auf dem Plan. An der Ecke, die zu den unfallträchtigsten der Stadt gehört, will der Senat vor allem die Gefahr beim Linksabbiegen beseitigen.

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