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Seit Januar 2016 lagern die ausgebauten Brücken auf einer Brache an der Yorckstraße

© Jörn Hasselmann

Fahrradverbindung über die Yorckstraße: Zweite Radbrücke wird im Juni eröffnet

Mit drei Jahren Verspätung soll im Juni eine zweite Brücke für Radfahrer über die Yorckstraße eröffnet werden. Eigentlich hätte sie im November 2016 fertig sein sollen.

Die historische Stahlbrücke war in den vergangenen Monaten in einer Hohenschönhausener Firma entrostet und saniert worden. Am Wochenende soll sie wieder eingehängt werden. Die Yorckstraße, eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Kreuzberg und Schöneberg wird ab Freitagabend, 22 Uhr, für Autos gesperrt. Radfahrer und Fußgänger können passieren. Wie die Verkehrsverwaltung am Montag mitteilte, soll im Juni eine zweite Radbrücke eröffnet werden.

"Die Sanierung der denkmalgeschützten Yorckbrücken geht voran – und zwar planmäßig", teilte Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) mit. "Planmäßig" gilt aber nur Plan Nummer 2. Bekanntlich war Plan 1 gescheitert, dies brachte, wie berichtet, zwei Jahren, neun Monaten und sieben Tagen Verspätung mit sich. Eigentlich sollten die Brücken im November 2016 fertig sein.

Als erste der vier Brücken ist nun Nummer 17 fertig. Sie ist 28 Meter lang und 3,60 Meter breit. Sie wird mit einem Tieflader zurück gebracht und dann mit einem Schwerlastkran in den frühen Morgenstunden am Sonnabend eingehoben. "Dieses Einhängen ist Maßarbeit und wird sich über Stunden hinziehen", teilte die Verwaltung mit. Noch im Juni soll sie für Radfahrer und Fußgänger als Verbindung zwischen dem Park am Gleisdreieck und dem gegenüberliegenden Flaschenhalspark freigegeben werden. Die drei anderen Brücken sollen nacheinander bis Herbst 2019 saniert und eingehängt werden. Die Brücken 11 und 14 werden "im ersten Halbjahr 2020" als Geh- und Radwegeverbindungen eröffnet. Die Brücke 15 wird nach dem Wiedereinhängen nicht zugänglich sein.

Bislang drängen sich alle auf dieser vor allem von Radfahrern stark frequentierten Nord-Süd-Verbindung über Brücke 10.

Brücke 10 - auch eine Pannengeschichte

Auch hinter dieser Brücke steckt eine typische Berliner Verwaltungspanne: Nach der Fertigstellung des Flaschenhalsparks 2014 hatte die Verkehrsverwaltung die Verbindung zum Gleisdreieckpark schlicht vergessen, Spaziergänger und Radfahrer mussten die stark befahrene Yorckstraße queren, die Brücke sollte erst "später" saniert werden. Da die nächste Ampel mehrere hundert Meter weg war, kam es zu lebensgefährlichen Situationen, wenn Fußgänger über die Gitter kletterten und durch die Autos durchliefen. Erst nachdem der Tagesspiegel darüber berichtet hatte, ging es plötzlich schnell: Innerhalb weniger Tage wurde Brücke 10 hergerichtet. Das Mini-Provisorium wurde von Berlins Bahnchef und einem Staatssekretär der Verkehrsverwaltung feierlich eröffnet. Diese Brücke soll nun Ende Juni ausgehängt und dann gründlich saniert werden. Es bleibt also in den nächsten Monaten bei dem Gedränge auf nur einer Brücke. Über sie führt auch der Fernradweg Berlin-Leipzig.

Mit Brücke 5 soll nun 2020 begonnen werden

Absoluter Pannen-Spitzenreiter ist natürlich Brücke 5. Sie war 2012 fertig saniert wieder eingehängt worden. Später stellte sich heraus, dass dies nicht den Bestimmungen entspricht, eine Anbindung fehlt bis heute. 2020 soll erneut umgebaut werden, einen Fertigstellungstermin gibt es nicht. Dabei ist diese Brücke wichtig, um eine direkte Anbindung aus dem Park heraus an den Radschnellweg zum Bahnhof Südkreuz zu schaffen. Und dann fehlt auch noch eine Verbindung entlang der Wannseebahn für Radfahrer, ganz am westlichen Ende der Yorckstraße könnten zwei alte Eisenbahnbrücke dafür hergerichtet werden.

Die Yorckstraße soll ab Montag, 4 Uhr früh, wieder frei sein. Genauere Termine zum Wiedereinhängen der anderen drei Brücken nannte die Verwaltung nicht, jedes Mal wird die Yorckstraße dafür ein Wochenende gesperrt werden.

Im Jahr 2012 war Brücke 5 saniert worden. Die Anschlüsse für den Radweg fehlen bis heute.
Im Jahr 2012 war Brücke 5 saniert worden. Die Anschlüsse für den Radweg fehlen bis heute.

© Jörn Hasselmann

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