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Berlin: Fall Haußmann: Ankläger stellt Verfahren ein

Als die Ermittler bei dem 20-jährigen Verdächtigen eine blutbefleckte Hose fanden, waren sie zuversichtlich, den Überfall auf den "Sonnenallee"-Regisseur Leander Haußmann gelöst zu haben. Doch wie sich jetzt herausstellte, hat sich die Polizei zu früh gefreut.

Als die Ermittler bei dem 20-jährigen Verdächtigen eine blutbefleckte Hose fanden, waren sie zuversichtlich, den Überfall auf den "Sonnenallee"-Regisseur Leander Haußmann gelöst zu haben. Doch wie sich jetzt herausstellte, hat sich die Polizei zu früh gefreut. "Die Ermittlungen wurden eingestellt", sagt Justizsprecher Sascha Daue. Ein DNA-Test habe ergeben, dass das Blut nicht von Haußmann, sondern vom Beschuldigten selbst stammte.

Wie berichtet, hatte Haußmann in der Nacht zum 24. Juli seinen Mischlingspudel "Kalle" ausgeführt, als er in der Greifenhagener Straße von fünf jungen Männern angegriffen wurde. Der Regisseur steckte Schläge und Tritte ein, dann wurde ihm eine Bierflasche auf dem Kopf zerschlagen. Einen Monat lang befand er sich in ärztlicher Behandlung.

Die jugendlichen Täter konnten sich samt Haußmanns "Communicator" - einem Minicomputer - aus dem Staub machen. Einen Monat nach dem Überfall nahm die Polizei den verdächtigen 20-Jährigen fest, musste ihn aber laufen lassen, nachdem Haußmann ihn nicht identifizieren konnte. Der DNA-Test entlastete den jungen Mann, der auch zu den Rädelsführern bei einem Überfall auf einen Marzahner Jugendclub zählt. Im Mai 2000 wurde er deshalb zu zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, kam aber in den Genuss des Jugendschutzes: Er muss seine Strafe nicht antreten - solange er sich nichts zu Schulden kommen lässt.

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