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Berlin: Fallende Saris

Georgette Dee feierte Premiere in der Bar jeder Vernunft

STADTMENSCHEN

Trotz ebenso langer wie tapferer Gegenwehr verlor Georgette Dee den Kampf dann doch. Zum Ende ihres neuen Programms „Ich bin zu müde, um schlafen zu gehen“ löste sich der Sari, in den sich die Diva gewickelt hatte, und gab all das frei, was die Dee so gern verhüllt hätte: Brust und Bauch. „Ich hoffe, allen Kritikern geht jetzt die Tinte aus.“ Ihr Flehen wurde nicht erhört. Aber die Dee wäre nicht die Dee, gelänge es ihr nicht, selbst aus diesem Malheur noch wortreich Kapital zu schlagen. Zwischen den Improvisationen sang die Diseuse begleitet von Jürgen Attig , der virtuos die Saiten des Basses vibrieren ließ, sehr, sehr langsame, entspannte Lieder in der Bar jeder Vernunft, wo sie noch bis zum 30. Juli gastiert. Die Premierengäste am Mittwochabend – darunter Bundesjustizministerin Brigitte Zypries , das ChansonDuo Malediva und die Entertainerin Zazie de Paris – flossen dahin. Und das nicht nur der melancholischen Songs wegen. Im Zelt war es unglaublich heiß. Und während die Chansonnière auf der Bühne noch mehr „Sängerinnengetränke“ in sich hineinschüttete als sonst, griff das Publikum zur Speisekarte – und missbrauchte sie als Ventilatorersatz. So auch Schauspielerin und Tatortkommissarin Ulrike Folkerts , die sich mit der Karte Kühlung zuwedelte. I.B.

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