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Tagesspiegel-Kolumnistin Dr. Elisabeth Binder.

© Tsp

Fallstricke des Alltags: Braucht man eine Tischordnung?

Braucht man bei größeren Festen eine Tischordnung? Oder ist das ein unnötiger Aufwand und obendrein spießig?11472918 Die Antwort gibt es in der Sonntagskolumne von Elisabeth Binder.

Wir wollen unseren Hochzeitstag mit einer langen Tafel im Restaurant feiern. Dazu erwarten wir ungefähr 20 Gäste. Nun konnten wir uns bislang nicht darüber einigen, ob wir Tischkärtchen aufstellen sollen. Mein Mann findet, eine Tischordnung verursache nur überflüssige Arbeit. Ich bin da nicht so sicher. Haben Sie eine Empfehlung?

Ihr Mann hat recht, es bedeutet viel Arbeit, eine Tischordnung zu entwerfen. Dahinter steht ja auch der Ehrgeiz, allen Gästen die idealen Gesprächspartner zur Seite zu setzen. Dazu muss man sich ziemlich viele Gedanken machen. Die Tischordnung ist also eine Zusatzgabe an die Gäste. Zu Speisen und Getränken kommt ein erhöhter Unterhaltungswert. Trotzdem wird es immer Gäste geben, die das zu unspontan oder sogar spießig finden. Da sammelt Ihr Mann noch einen Extrapunkt. Und sollte er einen Gast dabei erwischen, wie dieser Tischkärtchen austauscht, wird er endgültig triumphieren.

Ich denke aber, dass gerade in Ihrem Fall eine Tischordnung sinnvoll sein könnte. Das befreit die Gäste von dem Stress, den nach ihrem Gefühl richtigen Platz zu ergattern, und vermeidet unter Umständen peinliche Situationen. So können Sie Freunde zusammensetzen, die sich lange nicht gesehen haben. Manchmal hilft es ja, sich am klassischen Protokoll zu orientieren. Dann würden Sie und Ihr Mann an den gegenüberliegenden Seiten vor Kopf des Tisches sitzen. Neben Ihnen dürfen die Ehrengäste Platz nehmen, falls es solche gibt. Das könnte der Trauzeuge des Mannes sein, den Sie links von sich platzieren. Und vielleicht mag Ihr Mann rechts von sich die Brautjungfer sitzen haben. Wenn Gäste sich die Mühe machen, von weither anzureisen, kämen sie für diese Plätze auch infrage. Aber spätestens nach dem Hauptgang sollten Sie Ihre Gäste ermutigen, auch mal den Platz zu tauschen.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie diese an: meinefrage@tagesspiegel.de

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