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Nervig: Peinliche Videos und Schneeball-E-Mails auf dem Smartphone.

© dpa

Fallstricke des Alltags: Was tun gegen peinliche Videos?

Was tun, wenn Bekannte immer wieder Schneeball-Mails und peinliche Videos schicken? Unsere Kolumnistin weiß Rat.

"Einige alte Bekannte schicken immer peinliche Videos und Schneeball-Mails mit schrägen Inhalten. Das stört mich total, ich finde es zum Fremdschämen. Aber was kann ich dagegen tun? Man will ja auch niemanden kränken", schreibt Julian.

Ein altes Sprichwort sagt, dass sich über Geschmack nicht streiten lässt. Selbst unter engen Freunden gibt es manchmal Differenzen. Ein Video, das der eine lustig oder gar erbaulich findet, wird der andere vielleicht gerade noch erträglich oder sogar nur peinlich finden. Den Geschmack von Freunden und sogar auch den von entfernten Bekannten sollte man achten, solange es nicht um inakzeptable Inhalte geht, die beispielsweise Gewalt verherrlichen, demokratiefeindlich oder sexistisch sind.

Sind die Inhalte nur peinlich oder schräg, ist es okay, sie einfach zu löschen. Würden Sie darauf reagieren, dann könnte das von Ihren Bekannten als Aufforderung missverstanden werden, noch mehr Videos zu schicken. Oder sie hoffen, dass Sie die albernen Schneeball-Mails tatsächlich weiterleiten.

Manche verlangen perfiderweise ja danach, auch an den Absender zurückgeschickt zu werden, wohl, damit der eine Kontrolle darüber hat, wer seinem Wunsch entspricht und wer nicht. Ergibt sich irgendwann die Gelegenheit zu einem altmodisch analogen Gespräch, dann sollten Sie begründen, warum Sie von solchen Mails gar nichts halten.

Schutz vor Wiederholungstaten

Es ist nichts Kränkendes daran, einem Bekannten zu sagen, warum ein Video peinlich ist. Schließlich kommt es auf die Form an, in der man das tut. Vor Freunden sich lustig zu machen über den Geschmack des anderen, geht nicht. Das würde ein schlechtes Licht auf Sie selbst werfen. Wenn man in einer ruhigen Minute unter vier Augen gesteht, dass es einem peinlich war, ein bestimmtes Video im Eingang zu entdecken, könnte das vor Wiederholungstaten schützen sein. Man kann ja davon ausgehen, dass einen ein Absender nicht ärgern, sondern erfreuen will.

Schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie: meinefrage@tagesspiegel.de

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