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Berlin: Falscher Ort

macht sich Hoffnung auf eine Party-Kapitulation B wie Berlin – oder Bagdad. Im falschen Film, oder in der falschen Wirklichkeit?

macht sich Hoffnung auf eine Party-Kapitulation B wie Berlin – oder Bagdad. Im falschen Film, oder in der falschen Wirklichkeit? Das kann derzeit leicht durcheinander gehen, wenn sich wie in Berlin zehn Tage lang alles ums Kino drehte. Und bei manchem politischen Akteur hat man eh das bange Gefühl, er wüsste nicht mehr so genau, in welcher Berliner Realität er sich bewegt. Klaus Wowereit etwa und sein Party-Marathon. Am Freitag wussten auch etliche Berliner nicht, was Fiktion oder Wirklichkeit war, als schwer bewaffnete US-Soldaten durch die Straßen zogen. Das hatten wir hier nicht mehr, seit die Alliierten in Kreuzberg für den Kampf gegen die Sowjets übten und die Bevölkerung verschreckten, irgendwann in den achtziger Jahren. Nun also wieder – es gehörte allerdings zu einem Film. Der soll „Bagdad“ heißen und handelt davon, dass US-Marines vor Beginn des Irak-Kriegs dort abgesetzt werden sollen, um den irakischen Oberbefehlshaber zur Kapitulation zu bewegen. Nur leider landen die Marines durch einen klitzekleinen Fehler nicht in Saddams Hauptstadt, sondern in Berlin. Pech gehabt. Die Amis kriegen das aber nicht mit und versuchen unverdrossen, ihren Auftrag zu erfüllen. Man merkt, das soll eine Satire zum Thema Krieg sein. Fragt sich nur, wen die Marines hier ersatzweise zur Aufgabe überreden wollen: Den BVG-Chef, der die Fahrpreise erhöhen will? Oder vielleicht kapituliert Klaus Wowereit. Der Regierende Bürgermeister könnte versprechen, bis zur nächsten Berlinale auf Partys zu verzichten. Das wär doch mal was. Die Sympathien vieler Berliner wären den US-Soldaten sicher.

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