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Berlin: Farbenrausch im Schloss Bellevue

Erstmals gab es einen eigenen Neujahrsempfang für die Diplomatenfrauen

Den Mut der einzigen beiden Männer, die sich gestern unter knapp 200 Frauen im Schloss Bellevue versammelt hatten, lobte Christina Rau besonders. Erstmals lud die Frau des Bundespräsidenten am Tag nach dem Neujahrsauftakt für das Diplomatische Corps die Partnerinnen und Partner der Botschafter sowie etwa 60 Mitglieder des Diplomatenclubs „Willkommen in Berlin“ zum eigenen Empfang. Nachdem sie ihren Gästen ein harmonisches und friedvolles neues Jahr gewünscht hatte, prophezeite sie Lauri Lepik aus Estland und Peter Schlifke aus Nicaragua, dass die Männerquote unter den Partnern rasch wachsen werde. Unter den vielen Neujahrsempfängen dieser Tage, war dieser sicher der Sehenswerteste. „Nationaltracht/Kurzes Kleid“ hatte auf den Einladungskarten gestanden. Schon erstaunlich, was für ein Farbenrausch bei so nüchternen Stichworten herauskommen kann. Vom sonnenuntergangsroten Sari über die Tunika in Kirschblütenrosa bis zu den prächtigen afrikanischen Gewändern im Blau und Grün des Meeres und Gold des Himmels und der Wüste, bewiesen die Gewänder vor allem eins: es gibt bedenkenswerte Alternativen zum coolen Schwarz. Noralyn Baja von den Philippinen hatte sich für einen Kompromiss entschieden und eine der Nationaltracht entliehene bestickte Bluse mit einem schwarzen Kostüm kombiniert. Lady Angela Torry erinnerte sich an ihre Zeit in Madrid. Dort ist es üblich, dass die Botschafterehepaare morgens um elf Uhr vom Königspaar empfangen werden – und zwar in Abendgarderobe. Für gemeinsame Empfänge fehlt es im Bellevue an Platz. Man kann aber hoffen, dass dieser Empfang Schule macht und Tradition wird. Zur Harmonie zwischen den Ländern können die Netzwerke der Diplomatenpartnerinnen vielleicht einen Beitrag leisten. Bi

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