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Berlin: Fast die Hälfte unserer Leser erwartete Schnee - aber die Chance sinkt weiter

Weiße Weihnacht oder nicht? Die Chance wird von Tag zu Tag geringer, und nur unverbesserliche Optimisten werden sich noch Hoffnung machen können.

Weiße Weihnacht oder nicht? Die Chance wird von Tag zu Tag geringer, und nur unverbesserliche Optimisten werden sich noch Hoffnung machen können. Optimisten und Pessimisten - oder muss man Realisten sagen? - halten sich unter unseren Lesern allerdings fast die Waage. Denn obwohl die Meteorologen seit einiger Zeit nur äußerst geringe Aussichten für Schnee zum Heiligen Abend prognostizierten, ließ sich fast die Hälfte der Teilnehmer bei unserer Weihnachtswette überhaupt nicht beirren. Sie rechneten mit Schnee - und lagen offenbar dramatisch falsch.

Für den 24. Dezember sagte Meteofax-Meteorologe Donald Bäcker gestern Abend plus vier Grad, immer wieder Regen, einen Warmlufteinbruch und später auch Sturm voraus. Man könnte also wieder einmal sagen: Osterwetter. Dazu gesellt sich diesmal allerdings eine ungewöhnliche Variante: Am Freitagmorgen dürfte es auf dem gefrorenen Boden "Blitzeis" geben, wenn der Regen fällt. Nur Optimisten können sich dann damit trösten, dass der Weihnachtsmann wenigstens Schlitten fahren kann.

Die gute Hälfte aller Einsendungen bei unserer Wette hielt sich auf der eher sicheren Seite und sagte Regen voraus, jedenfalls keinen Schnee. Ein Leser aus Bonn formulierte so: "Es müsste regnen, regnen, regnen, regnen". Ein anderer aus Wedding, der sehr realistisch von Temperaturen zwischen vier und acht Grad zu Heiligabend ausgeht, sucht die Ursache ebenfalls sehr realistisch in der geographischen Nähe Berlins zum Atlantik.

Im geographischen und fast philosophischen Gegensatz dazu merkte eine Leserin aus Lößnitz an, dass es in der Schweiz durchaus schneien könnte und weist uns damit darauf hin, dass sich unsere Frage nicht ausdrücklich auf das Wetter in Berlin bezog. Das tat sie aber, unausgesprochen. Schnee in der Schweiz wird also nicht helfen.

Eine originelle Karte kam auch aus Zehlendorf. Der Verfasser sagt zwar für die Feiertage keinen Schnee voraus, dafür aber für die Neujahrsnacht. Möglich, aber so weit reichen die Prognosen noch nicht. In ihren Erwartungen auf weiße Weihnachten verließen sich übrigens einige Leser nicht nur auf ihr Gefühl, sondern auch auf Frau Holle und den Vollmond am 22. Dezember.

Der unter den richtigen Einsendungen ermittelte Gewinner des Kurzbesuchs beim Meteorologen Jörg Kachelmann in der Schweiz wird in der nächsten Woche von uns benachrichtigt. Nur soviel: Der Glückliche fliegt mit Swissair.

Zum aktuellen Wetter: Heute soll verbreitet die Sonne scheinen, und die Temperatur dürfte tagsüber um null Grad liegen. Das wäre eigentlich schönstes, gemäßigtes Winterwetter, wenn nicht die nächsten Wolkenfelder schon in Sicht wären. Die Nacht zum Donnerstag könnte zwar mit minus fünf Grad in der Innenstadt und noch mehr am Stadtrand unangenehm kalt werden, aber dann stellt sich die Lage langsam um - für die weihnachtlichen Schnee-Freunde eben etwas zu früh. In der Nacht zum Freitag wird etwas Schnee erwartet, der aber schnell in Regen übergehen soll. Am Morgen des 24. Dezember muss deshalb, wie Bäcker sagt, "mit extrem glatten Straßen gerechnet werden". Selbst die Meteorologen sprechen von Blitzeis. Anschließend dürfte es Heiligabend immer milder werden, bis sich zum Regen schließlich auch der Sturm gesellt. Weiße Weihnacht - vom Winde verweht.

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