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In Tempelhof-Schöneberg werden jetzt sieben zusätzliche Kleinklassen eingerichtet.

© Marijan Murat/dpa

Fehlende Schulplätze in Tempelhof-Schöneberg: Sieben Schulen richten neue Kleinklassen ein

In Tempelhof-Schöneberg konnten 86 Kinder trotz Schulpflicht nicht zur Schule gehen. Jetzt gibt es Räume, Lehrer wurden eingestellt. Bald soll es losgehen.

86 Kinder und Jugendliche, die – wie vor einigen Wochen berichtet – aufgrund ihrer fehlenden Deutschkenntnisse bisher nicht in Tempelhof-Schöneberg die Schule besuchen konnten, bekommen nach den Winterferien einen Platz an einer Schule des Bezirks.

Wie Schulstadtrat Oliver Schworck (SPD) in der Bezirksverordnetenversammlung auf eine Große Anfrage der CDU-Fraktion antwortete, haben sich sieben Schulen im Bezirk bereit erklärt, die notwendigen „Lerngruppen“ einzurichten. Schüler, die noch kein Deutsch können, sind zwar schulpflichtig, haben aber Anspruch darauf, in Lerngruppen, also Kleinklassen mit höchstens zwölf Schülern, unterrichtet zu werden.

Durch ein Rundschreiben wurde das Problem bekannt

Laut Schworck hat die Senatsbildungsverwaltung ihm zugesichert, dass bis zum 12. Februar – dem ersten Schultag nach den Winterferien – die Einstellungsverfahren für die Lehrerstellen abgeschlossen sind. „Das liegt aber nicht in meiner Hand“, sagte Schworck. Der Bezirk sei nur dafür verantwortlich, die örtlichen Voraussetzungen für die Lerngruppen zu schaffen. An welchen Schulen die Kinder jetzt unterkommen werden, wollte Schworck nicht sagen. Das Problem war im vergangenen Monat durch ein alarmierendes Rundschreiben aus dem Schulamt an die Schulen des Bezirks bekannt geworden.

Spätestens in zwei Wochen soll es losgehen

Die Senatsbildungsverwaltung teilte mit, dass fünf Verträge für Lehrer bereits bei der Personalstelle vorlägen, ein weiterer werde im Laufe des Freitags erwartet. Sobald die Verträge unterschrieben seien, könnten die Lehrer in den Schulen starten, sagte eine Sprecherin der Verwaltung. Stadtrat Oliver Schworck rechnet damit, dass spätestens in zwei Wochen alle Schüler am Unterricht teilnehmen können.

Zu dem Engpass bei den Plätzen sei es gekommen, weil Ende November die Erstaufnahmeeinrichtung in der Kreuzberger Stresemannstraße geschlossen wurde, so Schworck. Insgesamt seien deshalb 130 Menschen, überwiegend Familien mit Kindern, auf Gemeinschaftsunterkünfte in der Colditzstraße in Tempelhof, der Großbeerenstraße in Mariendorf und der Niedstraße in Friedenau verteilt worden. Die Frage, die Kinder an ihrem alten Wohnort in Kreuzberg vorläufig zu beschulen, hat sich nach Angaben von Schulstadtrat Schworck gar nicht gestellt. Bis auf wenige Ausnahmen hätten die Jungen und Mädchen vorher in Berlin gar keine Schule besucht.

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