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Eine Linie Koks? Diese Form des Drug-Checkings wird in Deutschland auch weiterhin illegal bleiben.

© Patrick Pleul/dpa

Feiern in Berlin: Senat will Clubgänger über Drogen informieren

Aufklärung statt Verbot. Der Berliner Senat will in Zukunft in den Diskotheken der Hauptstadt über Risiken und Wirkungen beliebter Substanzen informieren.

Von Laura Hofmann

Das Berliner Feiervolk soll sich bald in Clubs über die Risiken und Wirkungen von Drogen informieren können. Dafür wird nun ein Träger gesucht. Eine entsprechende Ausschreibung für „aufsuchende Präventionsmaßnahmen“ werde in Kürze veröffentlicht, heißt es in einer noch unveröffentlichten Antwort der Gesundheitsverwaltung auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Georg Kössler und Catherina Pieroth. Präventionsmaßnahmen können zum Beispiel Infostände in Diskotheken sein, an denen Ansprechpartner auf Risiken beliebter Substanzen hinweisen. Der Verein Fixpunkt bietet solche Infotische bereits dreimal im Jahr ehrenamtlich in Clubs an.

Für eine neue Präventionspolitik des Senats stehen insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung. Ein Teil der Mittel soll für das sogenannte Drug-Checking verwendet werden. Das bedeutet, dass Drogen – zum Beispiel durch mobile Labore – auf ihre Reinheit hin untersucht werden, damit Konsumenten sich durch unreine oder zu hoch dosierte Substanzen nicht noch mehr schaden als ohnehin schon. Drug-Checking ist in Deutschland allerdings illegal. Die rot-rot-grüne Koalition setzt sich dafür ein, eine Lösung zu finden, die Drug-Checking in Berlin dennoch ermöglicht. Derzeit befinden sich die Senatsverwaltungen für Gesundheit und Justiz zur abschließenden rechtlichen Bewertung im Gespräch. „Wir haben sehr großes Interesse, da eine Lösung zu finden“, sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit.

„Die Gesundheitsverwaltung muss jetzt liefern“, fordert Pieroth, Sprecherin für Gesundheitspolitik der Grünen im Abgeordnetenhaus. „Denn: Verbote führen nicht dazu, dass weniger Drogen konsumiert werden.“

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