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Berlin: Feiern wie die Franzosen

Zum Nationalfeiertag: Tanzen auf dem Pariser Platz

Paris am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag – auf dem Pariser Platz? Tanz im Freien, für jung und alt, wie in der französischen Metropole? Volksfeststimmung, dazu MusetteMusik? So soll es sein, wenn es nach Claude Martin, dem französischen Botschafter, und seinen Mitarbeitern geht. Zum ersten Mal begeht Frankreich den Jahrestag des Sturms auf die Bastille in der neuen, im Januar eröffneten Botschaft. Um dieser Premiere den richtigen Rahmen zu geben, wird es deshalb neben dem Empfang des Botschafters am Abend ein Fest auf dem Pariser Platz geben. Zusammen mit der Deutsch-französischen Gesellschaft und dem Institut Francais lädt die französische Botschaft heute ab 18 Uhr zu einem „Bal populaire“, einem Tanz für jedermann, auf den Pariser Platz ein.

Das erinnert daran, dass der 14. Juli schon einmal an diesem Platz gefeiert worden ist. Damals war das große Geviert, auf dem seit 1860 die französische Botschaft ihren Platz hatte, noch ein Rasenplatz. Das war 1996, das Jahr, in dem die Entscheidung für einen Neubau an historischer Stelle gefallen war.

Die Premiere am Montag bildet also so etwas wie das Ende des Wegs, den die Feiern des 14.Juli in Berlin in den letzten Jahren zurückgelegt haben. Bis zum Abzug der alliierten Truppen zelebrierten die Franzosen den Tag in ihrer Rolle als Schutzmacht, mit Paraden, Empfängen und Volksfesten in ihrem Sektor. Nach 1994 war es dann die Außenstelle der französischen Botschaft in Berlin, die zusammen mit französischen Firmen in der Stadt und in den neuen Ländern versuchte, dem Tag ein besonderes Gepräge zu geben – etwa mit dem Auftritt der Artistengruppe „Les Arts Sauts“ auf dem Gendarmenmarkt, die an einem 21 Meter hohen Stahlgerüst waghalsige Trapeznummern zeigten.

Nach dem Umzug nach Berlin setzten die Franzosen ihren Ehrgeiz hinein, ihren Nationalfeiertag als erste in der neuen Hauptstadt zu begehen. Nur die Botschaft fehlte noch. Vor zwei Jahren feierten sie schon im Hotel Adlon, sozusagen in Sichtweite des sich schon langsam erhebenden Gebäudes. Aber der Bau verzögerte sich. Nun also ist es geschafft. Zum Fest lassen die Franzosen das „Ortchestre Elysee-Montmartre“ aus Paris einfliegen. Die Gruppe „Le Royaume de musette“ liefern die Harmonika-Klänge, ohne die das klassische Bild des 14. Julis nicht vollständig wäre. Und außerdem gibt es die Seiltänzerin Solaine Caillat zu sehen. Sie wird, wie die Botschaft mitteilt, „zur Musik von Olaf Hund ihre Kunststücke darbieten“. Unterstützt wird das Fest wieder von französischen Firmen in Berlin. Rdh.

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