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Konkurrenz auf dem Gleis. Die Neubaustrecke Berlin-München soll sogar noch ausgebaut werden.

© dpa

Fernverkehr: Berlin will den Umstieg aufs Gleis vorantreiben

Von Berlin nach München in rund vier Stunden - der Zugverkehr wird dank schneller Züge immer häufiger eine Alternative zum Fliegen.

Für den einstigen Bahnchef Hartmut Mehdorn waren Zugfahrten gerade noch bis zu einer Dauer von vier Stunden erträglich. Vier Stunden sind auch die Grenze für den Grünen-Abgeordneten Harald Moritz, wenn es darum geht, den Verkehr vom Flugzeug auf die Schiene zu verlagern. Rund drei Viertel aller innerdeutschen Flüge von und nach Berlin entfallen auf Ziele, die auch mit der Bahn in vier Stunden zu schaffen wären, hat eine Anfrage von Moritz ergeben. Ein Umsteigen auf die Bahn würde die Umwelt entlasten – und Kapazitätsreserven an den Flughäfen schaffen, argumentiert Moritz.

Spitzenreiter der innerdeutschen Berlin-Verbindungen ist München, mit 2,1 Millionen Passagieren im vergangenen Jahr, gefolgt von Frankfurt (Main) mit 1,9 Millionen, Köln/Bonn mit 1,7 Millionen und Düsseldorf mit 1,1 Millionen Passagieren. Alle diese Ziele seien mit der Bahn in rund vier Stunden zu erreichen. Von Innenstadt zu Innenstadt.

Im Dezember kommen noch mehr schnelle Züge hinzu

Auch nach München schaffen die Sprinter der Bahn, die unterwegs nicht so oft halten wie die anderen Züge, die Strecke seit der Eröffnung der Neubaustrecke durch den Thüringer Wald im vergangenen Dezember die Strecke in knapp vier Stunden; die Regelzüge sind rund eine halbe Stunde länger unterwegs. Drei Sprinter setzt die Bahn bisher pro Richtung täglich ein. Weil sie bisher sehr gut besetzt sind, kommen zum Fahrplanwechsel im nächsten Dezember, wie berichtet, zwei weitere hinzu. Ob der Zuwachs auf abgewanderten Fluggästen beruht, ist aber noch nicht ermittelt worden. Mit der Fahrzeit ist der Sprinter-ICE auch dem Auto haushoch überlegen.

Um noch mehr Fluggäste in die Bahn zu bringen, sieht der Senat im Entwurf zum Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK) unter anderem vor, emissionsabhängig Start- und Landegebühren an den Berliner Flughäfen einzuführen. Das würde Flugreisen in der Regel teurer machen. Das Abgeordnetenhaus soll das Programm am heutigen Donnerstag beschließen.

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