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Berlin: Festival soll Sponsoren anlocken - Für den defekten Pamukkade Brunnen und seinen Unterhalt

Die Hoffnungen auf eine baldige Reparatur des Brunnens im Görlitzer Park haben sich endgültig zerschlagen: Die beschädigten Pamukkale-Wasserterrassen werden demnächst ein Gericht beschäftigen. Wie berichtet, hatte der Künstler Wigand Witting ein Kompromissangebot des Bezirksamtes bereits Anfang Mai endgültig abgelehnt.

Die Hoffnungen auf eine baldige Reparatur des Brunnens im Görlitzer Park haben sich endgültig zerschlagen: Die beschädigten Pamukkale-Wasserterrassen werden demnächst ein Gericht beschäftigen. Wie berichtet, hatte der Künstler Wigand Witting ein Kompromissangebot des Bezirksamtes bereits Anfang Mai endgültig abgelehnt. Baustadtrat Matthias Stefke (CDU) wirft ihm vor, für den Brunnen frostanfällige Steine ausgewählt zu haben.

Auf einer Diskussionsveranstaltung mit Anwohnern bestätigte Stefke am Dienstagabend, dass derzeit eine Klage vorbereitet werde. Die gerichtliche Beweissicherung werde allerdings mindestens ein halbes Jahr dauern, möglicherweise auch länger. Während dieser Zeit könnten die Absperrzäune am Brunnen nicht entfernt werden; dies hatten Anwohner gefordert. Bürgermeister Franz Schulz (Bündnis 90 / Grüne) zeigte sich "überrascht" über diese Ankündigung und sagte, er werde seinerseits erneut prüfen lassen, ob die Zäune mit Zustimmung der Gegner nicht doch bereits früher entfernt werden könnten.

Eine solche Übereinkunft wurde bereits für die Dauer des am Brunnen geplanten Sommerfestivals getroffen. Drei Tage lang wird die Terrassenanlage zum Schauplatz der "Odyssee" von Claudio Monteverdi. Die Operninszenierung wird laut Schulz "von allen großen Häusern Berlins" unterstützt: "Wir haben das nicht als Bezirks-, sondern als Berlin-Ereignis konzipiert." Als Schirmherr konnte er Kulturstaatsminister Michael Naumann gewinnen, entsprechend wird die Veranstaltung zum Teil aus dem Hauptstadtkulturfonds bezahlt. Insgesamt koste das Spektakel zwischen 300 000 und 400 000 Mark, schätzt Schulz. Ein Teil der Kosten werde allerdings nicht durch Geld, sondern konkrete Unterstützung der Theater gedeckt. Ferner sei das Bezirksamt auf der Suche nach Sponsoren, denn der Bezirk selbst könne nur 20 000 Mark beisteuern.

Wenn die Veranstaltung ein Erfolg wird, so die Hoffnung des Bürgermeisters, könnte ein Sponsorenkreis auch längerfristig die finanzielle Verantwortung für das Sommerfestival übernehmen - und gleichzeitig auch für den Brunnen. Der Bezirk könne die nach einer Reparatur des Bauwerks anfallenden jährlichen Betriebskosten von 80 000 Mark ohnehin nicht finanzieren.

jom

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