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Feuer in Werft in Berlin-Spandau: "Wir haben unsere ganze Vergangenheit verloren"

Peter Twelkmeyer ist Chef der Marina-Lanke-Werft in Spandau. Das Unternehmen sowie Pächter und Kunden mussten ein Feuer verkraften. Wie geht es jetzt weiter?

Herr Twelkmeyer, was für ein Gefühl ist es, zu hören, ihr Betrieb hätte heiß saniert?

Unfassbar. Es muss jemand in der Halle Feuer gelegt haben, laut Polizei war es ein anderer Tätertyp als 2011. Ich wollte das Grundstück – meine Heimat – nie verkaufen, es wäre hier auch kein Wohnungsbau möglich. Wir haben mit 50 abgebrannten und individuell ausgebauten Booten unserer treuen Kunden bis zu vier Millionen Euro Schaden, hinzu kommen über den Daumen zwei Millionen für Gebäude und Inhalt. Aber der ideelle und emotionale Verlust schmerzt am meisten und ist nicht wiedergutzumachen.

Was haben Sie verloren?

Unsere ganze Vergangenheit. Alle Urkunden, Bilder, Preise meines Vaters und Großvaters. Den Optimisten meiner einen Tochter und das Motorboot der anderen, das gerade restaurierte DDR-Panther-Boot für meine Frau zum Hochzeitstag. Meinen alten Wagen, mit dem ich durch die USA gecruist bin. Es tut weh.

Geben Sie jetzt auf?

Niemals. Der Betrieb läuft weiter, mit Wachschutz, wir bauen Provisorien auf. Meine Tochter will alles weiterführen.

Peter Twelkmeyer, 68, führt die Marina-Lanke-Werft in Spandau in der dritten Generation. Rund ein Dutzend Mitarbeiter arbeiten dort am Wasser.

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