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Berlin: Feuerwehr schickte Rechnung an eine Tote Von Friedhofs-Mordopfer Gebühr für Notarzteinsatz gefordert

Der Vater von Dagmar Piechoswki glaubte zunächst an einen schlechten Scherz, aber dann las er es schwarz auf weiß: 316,49 Euro verlangte die Feuerwehr von seiner Tochter. Aber sie ist tot.

Der Vater von Dagmar Piechoswki glaubte zunächst an einen schlechten Scherz, aber dann las er es schwarz auf weiß: 316,49 Euro verlangte die Feuerwehr von seiner Tochter. Aber sie ist tot. Erstochen am 21. Juli auf dem Friedhof an der Lilienthalstraße in Neukölln. Der Mörder läuft frei umher, aber die Feuerwehr schickte am 2. August an das Opfer einen Gebührenbescheid für den Einsatz eines Notarztwagens. Der Mann fand die Zahlungsaufforderung vor wenigen Tagen im Briefkasten seiner Tochter, als er deren Nachlass regeln wollte.

Ein bedauerliches Versehen, sagte Feuerwehrchef Albrecht Broemme, ausgelöst durch ein fehlendes Kreuz auf dem Einsatzbericht des Notarztes. Das Kreuz bedeutet, dass das Opfer verstorben ist. Es werde keine Rechnung an Opfer von Verbrechen oder deren Angehörige geschickt. In anderen Fällen sei dies aber Praxis, sagte Broemme. Bei verstorbenen Unfallopfern, die bei einer Krankenkasse versichert sind, werde der Gebührenbescheid direkt dorthin geschickt und mit der Versicherung abgerechnet. Bei privat Versicherten werde die Rechnung an deren Anschrift mit dem Hinweis „Erbengemeinschaft“ geschickt. Dagmar Piechowksi war als Beamtin privat versichert. Da aber aus dem Einsatzbericht nicht hervorging, dass die Frau tot war, wurde auch der Zusatz „Erbengemeinschaft“ weggelassen. weso

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