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Marvin Matzke trägt seine Masken auch selbst.

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FFP-2-Masken für 1,48 Euro: Berliner Start-up importiert günstigen Schutz aus Fernost

Eine medizinische Bedeckung für Mund und Nasen kann teuer sein. Doch ein Jungunternehmer bietet zertifizierte Masken preiswert als Großpackung an.

Manchmal erweisen sich unternehmerische Entscheidungen nach einiger Zeit als Volltreffer. So wie die von Marvin Metzke, als er 2016 in Berlin seine Firma Qualityexpert gründete, die Elektronik, Bedarfsgüter und Schutzausrüstungen aus China nach Deutschland importierte. Darunter waren auch FFP2-Masken zu einer Zeit, als diese in der Regel nur den Experten für Arbeitsschutz ein Begriff waren. „Wir beziehen die Masken von einem großen Produzenten in der ostchinesischen Provinz Shandong, der schon 20 Jahre Erfahrung mit der Herstellung solcher Masken hat“, sagt Metzke.

Zunächst waren Krankenhäuser die Hauptkunden für die FFP-2-Masken. Der Bedarf war noch überschaubar. „2019 haben wir um die 100 000 Masken verkauft“, sagt Metzke. Mit den Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus hat sich das Geschäft deutlich vergrößert. „Im vergangenen Jahr konnten wir mehr als eine Million Masken absetzen.“ Inzwischen beschäftigt die Firma in Berlin 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Masken werden nur als Großpackung mit 40 oder 640 Stück vertrieben

Jetzt beliefert man nicht nur Groß-, sondern auch Einzelkunden. Die Masken werden online vertrieben, entweder über die eigene Homepage fairmaskshop.de oder über große Onlineshops. Es gibt sie als 40er-Packungen, bei der die Einzelmaske umgerechnet 1,48 Euro kostet oder als Großpackungen mit 640 Masken für einen Euro das Stück.

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Normalerweise kosten die FFP2-Masken deutlich mehr, können mit zwei bis sechs Euro oder mehr zu Buche schlagen. Die Produktion beim chinesischen Hersteller sei vollautomatisiert. Das senke die Herstellungskosten. Außerdem verzichte man vollständig auf Zwischenhändler und gebe sich wegen der großen Packungen mit einer vergleichsweise niedrigen Marge zufrieden, erklärt Metzke das Geschäftsmodell.

Die Masken sind CE-zertifiziert

Geht der kostengünstigere Preis zulasten der Qualität der Masken? Der Schutz sei CE-zertifiziert und entspreche der europäischen Norm EN 149:2001 für die persönliche Schutzausrüstung, nach der FFP2-Masken mindestens 94 Prozent der Aerosole aus der Luft filtern müssen. Die Qualität der Masken würde in der Fabrik durch die CE-zertifizierende Stelle – eine Institution mit Sitz in Dublin – regelmäßig überprüft, sagt Metzke. Zudem gingen von jeder gelieferten Charge Muster in ein von ihm beauftragtes Labor in Deutschland, das die Filterleistung der Masken teste.

Ob er auf Dauer die Preise halten könne, sei ungewiss, sagt der 33-jährige Firmenchef. Die jetzt in Deutschland relativ kurzfristig eingeführte Maskenpflicht habe auf dem Weltmarkt bereits eine deutliche Nachfrage ausgelöst. Sollten andere Länder nachziehen, könnten die Einkaufspreise steigen. „Dann müssten wir natürlich nachziehen.“

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