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In diesem Jahr findet auch die Prenzlauerberginale im Babylon statt.

© Doris Spiekermann-Klaas

Filmfestival: Hauptrolle: Prenzlauer Berg

Die Prenzlauerberginale zeigt vom 28. Februar bis zum 28. März Spielfilme und Dokumentationen aus dem DDR-Künstler- und Nachwende-Szeneviertel.

Die Berlinale ist vorbei, jetzt beginnt die Prenzlauerberginale. Die findet in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Und weil das Kiez-Filmfestival schon bei der Premiere 2016 ein so großer Erfolg war, dass der Vorführsaal im Pankower Museum aus allen Nähten platzte, hat sich Organisator Stephan Müller einen neuen Partner gesucht: das Babylon. Statt Beamerpräsentationen à la Volkshochschule wird nun also großes Kino geboten. „Vor allem Menschen, die hier seit Langem leben oder hier aufgewachsen sind, fühlen sich dem Kiez offenbar verbunden“, erklärt sich Müller den Erfolg des Festivals.

Bis zum 28. März werden Spielfilme präsentiert, in denen Prenzlauer Berg als Kulisse diente, sowie Dokumentationen über das ehemalige DDR-Künstler- und Nachwende-Szeneviertel. „Aus diesem Pool an Filmen, die nicht unerheblich zum sehr speziellen Image des Stadtteils beitrugen, schöpft die Prenzlauerberginale“, heißt es in der Programmankündigung. Zur Halbzeit ist zudem ein Themenabend zur Berliner Mauer geplant. Die Festival-Beiträge stammen aus den Jahren 1966 bis 2009. Die Defa-Filme darunter schafften es nicht immer in die Kinos. Am morgigen Eröffnungsabend läuft „Das Versteck“ mit Manfred Krug und Jutta Hoffmann von 1978, der wegen Krugs Ausreiseantrag erst mit zweijähriger Verspätung gezeigt werden durfte. „Jahrgang 45“ mit Monika Hildebrand und Rolf Römer, gedreht 1966, konnte gar erst 1990 aufgeführt werden; wurde gleich im Archiv versenkt. Viele Protagonisten von damals sind im Babylon dabei und berichten aus erster Hand: Jutta Hoffmann und Monika Hildebrand zum Beispiel oder der Regisseur Jürgen Böttcher.

Stephan Müller betreibt in Prenzlauer Berg ein Geschichtsbüro. „Geschichtsvermittlung vor Ort“, nennt er sein Konzept, Stadtteilgeschichte aufzuarbeiten. Meist arbeitet er mit dem Museum Pankow zusammen, so auch bei einem Fotoprojekt entlang der Schönhauser Allee, bei dem Archivbilder aus der Gegend an den Original-Aufnahmeorten ausgestellt wurden. 25 Läden und Gewerbebetriebe machten mit. Auch die Prenzlauerberginale wird von einer Fotoausstellung begleitet. Zu sehen sind Bilder von Bernd Heyden, der in den 1970er Jahren das Leben in Prenzlauer Berg festhielt.

Mehr zum Programm unter

www.prenzlauerberginale.berlin

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