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Zurück in Berlin. Will Smith und Regisseur Barry Sonnenfeld stellten sich im Adlon den Fotografen. Gemeinsam mit Josh Brolin und Nicole Scherzinger stellten sie „MIB 3“ vor. Foto: dpa

© dpa

Filmpremiere von "Men in Black 3": Der unentwegte Weltenretter

Will Smith, Josh Brolin und Barry Sonnenfeld feiern mit 7000 Fans die Premiere von „Men in Black 3“ in der O2 World.

Jetzt ist Fantasie gefragt: Beide Augen zukneifen, blinzeln, dann ist es gar nicht so schwer, sich vorzustellen, hier am Ostufer der Spree, nahe der Oberbaumbrücke, sei ein Ufo gelandet. Nur wenn man nun die Augen aufreißt, ist es doch wieder nur die O2 World – obwohl Kreuzberg-Veteranen noch immer der Meinung sein sollen, mit der Eröffnung der Halle 2008 seien hier Aliens gelandet.

Sei’s drum. Es war auf jeden Fall die richtige Wahl, die Arena als Ort einer Kinopremiere mit einem ScienceFiction-Film einzuweihen und nicht mit, sagen wir, einem Mantel-und-Degen-Streifen. Die drei Musketiere hätten sich in dem leicht spacigen Ort kaum wohlgefühlt, für die „Men in Black“ aber ist er wie geschaffen. Und erst recht für die Zaungäste: An den üblichen Premierenorten der Stadt bleiben sie oft überschaubar, hier aber war ihre Zahl beachtlich und der rote Teppich allein durch seine Länge rekordverdächtig: das ganze Halbrund der Halle entlang.

Am Montagabend ging nun also die Errettung der Welt durch die cool sonnenbebrillten und schwarz gekleideten Spezialagenten in die dritte Runde: Deutschlandpremiere von „MIB 3“, sogar in 3-D, die angeblich größte sogar, für rund 7000 Besucher – Ticketkäufer, Freikartengewinner, geladene Gäste wie etwa Otto oder Tom Gerhardt, dazu viele, die noch an der Absperrung eine Karte ergattern konnten. Die vier Hauptpersonen aber: Will Smith als Agent J, Josh Brolin als die Jung-Version von Agent K, den der bei der Premiere abwesende Tommy Lee Jones spielt, Nicole Scherzinger als namenlose, rasch wieder abservierte Femme fatale und nicht zuletzt Barry Sonnenfeld als Regisseur.

Auch ohne Gesangseinlage wie bei früheren Berlin-Premieren kam Will Smith seinen Fans erfreulich nah, eher Kumpel als Superstar. Aber das war nach dem Eindruck, den er, ebenso wie Brolin und Sonnenfeld, am Nachmittag bei der Pressekonferenz im Adlon hinterlassen hatte, nicht anders zu erwarten. Sie war sozusagen die Fortsetzung der Komödie auf der Leinwand mit anderen Mitteln, ohne Aliens, doch nicht weniger wirkungsvoll. Zunächst einmal war es beruhigend für alle Anwesenden, dass Will Smith noch einmal betonte, wie wichtig es ihm sei, die Welt zu retten, und dass er darin nicht nachlassen werde, „solange meine Knie das zulassen“. Selbstverständlich – alles andere würde überraschen – ist „MIB 3“ für ihn „der beste Film der Trilogie“, voll von dem Spaß und dem Gefühl der ersten beiden Teile, doch mit einem neuen Dreh – eben der Zeitreise von Agent J in die Vergangenheit von K, ins Jahr 1969. Auch lobt Smith die Geschichte, weil sie die Möglichkeit biete, die Charaktere mit ihren Darstellern älter werden zu lassen. Es wurde viel herumgealbert und gelacht auf dem Podium, als ginge es um die lustigsten Dinge der Welt. Und alle suchten sich zu übertreffen im Lob des anderen. Aber zwei Hauptdarsteller, die sich um den Hals fallen, noch immer begeistert von der stimmigen Chemie beim gemeinsamen Agieren vor der Kamera – dergleichen hört und sieht doch jeder gern. „Chemistry“ – das war das vielleicht häufigste Wort in diesen 30 Minuten im Adlon: gute Chemie zwischen Will und Tommy, Will und Josh, mit dem Regisseur sowieso und überhaupt: Joshs Darstellung des jungen K ganz super. Und Barack Obamas Votum für die Homo-Ehe findet Will Smith übrigens auch gut – gerade im Wahljahr.

Vier Jahre hat er sich auf der Leinwand rar gemacht, eine Zeit, in der er als „Mr. Magic“ gefragt gewesen sei, als Allround-Family-Man. Danach sei er ein bisschen eingerostet gewesen, gestand er. Na, das hat sich offenbar bald gegeben. Doch von Zeitreisen hält er privat nicht viel, er selbst hätte dafür keine Verwendung. „Ich würde an meinem Leben nichts ändern“ – Beruf, Ehe, Kinder, alles prima. Lucky Man.

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