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Berlin: Filmreife Party für die goldene Lola

Im Tempodrom wird der Deutsche Filmpreis verliehen. Die Party danach kreiert eine Frau, die selber dreht

Freitagabend brechen im Tempodrom wieder glänzende Zeiten an: Zum 54. Mal wird der Deutsche Filmpreis verliehen und mit ihm die goldene Lola-Statuette, die kleine Schwester des Oscars. Keine Ehrung ohne Feier – 2000 Gäste aus Film, Show, Politik und Medien sind zur Gala unterm Zackendach am Anhalter Bahnhof eingeladen. Darunter sind natürlich die Anwärter auf die Lola wie die Schauspielerinnen Nina Hoss und Sibel Kekili, ihre Kollegen Horst Krause und Birol Üner, die Regisseure Sönke Wortmann und Fatih Akin. Allesamt treffen sie sich nach der Gala, die von der Schauspielerin Jessica Schwarz und Tagesthemen-Mann Ulrich Wickert moderiert wird, zur After-Show-Party unter Zeltdächern – draußen vor dem Tempodrom.

Beim Start zum Sturm auf Büfett, Bar und Tanzfläche wird es noch einmal spannend – zumindest für Anina Diener, die sich zum dritten Mal in Folge die Partyszenerie ausgedacht hat. Und wie es sich für einen Filmpreis gehört, ist die 37-jährige Schönebergerin eine Frau vom Fach: Sie ist Szenen- und Kostümbildnerin und hat selbst schon an Filmen mitgewirkt, die mit Filmpreisen ausgezeichnet wurden. Aber nicht nur das: Das Allroundtalent mit Hutmacher-Lehre, Kunstschulabschlüssen aus Deutschland und Frankreich war schon an Dutzenden Produktionen beteiligt und hat mit vielen Größen in der Branche zusammengearbeitet. Bei der „Bartholomäusnacht“ mit Schauspielerin Isabelle Adjani assistierte sie beispielsweise Moidele Bickel, einer der gefragtesten Kostümbildnerinnen der heutigen Zeit. Hinzu kommen Theaterproduktionen im In- und Ausland – und die neuen Kurzfilmchen, mit denen die Fernsehsender Arte und DSF für sich werben. Außerdem hat sie Detlev Bucks Abschlussfilm „Hopnik“ an der Berliner Filmakademie ausgestattet.

Und bei solchen Referenzen gestaltet sie Partys? „Ich mache viele Events“, sagt Anina Diener. Und nicht nur das. Das Design der neuen Semi-Lasso-Lounge in Kreuzberg und des ebenso erst kürzlich eröffnete Café Saigon am Hackeschen Markt in Mitte tragen ihre Handschrift. Ihr mache es Spaß, Orte zu inszenieren, an denen sich Menschen gerne versammeln. Bei der vorigen Filmpreisparty ist ihr das mit einer riesigen Kuschelecke bestens gelungen, aus deren Polstern das plaudernde Publikum kaum noch hinauszubewegen war. „Durch die richtige Wahl von Licht und Material lässt sich viel erreichen“, verrät die Künstlerin, die schon mit zwölf wusste, dass sie Kostümbildnerin werden wollte. Sehen und gesehen werden ist ein weiteres Kriterium. „Es darf aber nicht aussehen wie auf dem Jahrmarkt“, sagt sie und ist ein wenig traurig darüber, dass die Büfetts für die Filmpreisgäste auch dieses Jahr unter weißen Plastikzelten verschwinden müssen. „Die Behörden und das Wetter setzen einem enge Grenzen.“ Mit einigen Bahnen goldglänzenden Stoffs um die Pfosten sieht die Zeltstadt aber schon ganz glamourös aus. Weiteres Seites 25

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