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Über den Dächern von Mitte. Schauspielerin Cameron Diaz stellte ihren neuen Film „Bad Teacher“ gestern in Berlin vor. Er kommt am 23. Juni in die Kinos. Foto: Jens Kalaene/dpa

© dpa

Berlin: Filmsex mit dem Ex

Cameron Diaz feierte am Potsdamer Platz die Premiere ihrer neuen Komödie „Bad Teacher“ Einer der Partner vor der Kamera war ihr ehemaliger Freund Justin Timberlake

Das war ja zu erwarten. Kaum steht die Schöne mit ihrem Verflossenen gemeinsam vor der Kamera, mimt sogar Sex mit dem Ex – schon geht ein Raunen durch die einschlägigen Blätter: Tut sich da wieder was? Zwar legen Cameron Diaz und Justin Timberlake die Kleidung beim Liebesspiel in „Bad Teacher“ überraschenderweise nicht mal ab, es bleibt auch bei einem Kuss auf die Stirn – aber um Gerüchte zu entfachen, reicht das allemal.

Schade also, dass am Freitag nur Cameron Diaz in Berlin war, um abends im Cinestar am Potsdamer Platz die Deutschlandpremiere ihrer neuen Komödie zu verschönern. Von Justin Timberlake, ihrem Gefährten von 2003 bis 2007, keine Spur, mithin wenig Klatschpotenzial – anders als bei „Shrek der Dritte“ vor vier Jahren. Damals gehörten beide zum Berliner Premierenteam, hatten sie doch Figuren des Animationsfilms ihre Stimmen geliehen. Beim Synchronisieren dürften sie sich kaum begegnet sein, Fragen, die verkappt auf das Miteinander zwischen Ex und Ex zielten, gab es trotzdem. Beide blockten das geschickt ab, beteuerten, sie seien jetzt „sehr gute Freunde“, und alberten herum, als sei der gemeinsame Auftritt das Natürlichste von der Welt. Jeder durfte sich seinen Reim darauf machen.

Diesmal also kein Justin, Cameron stattdessen allein auf dem Teppich und ebenso am Nachmittag im Adlon, beim üblichen Interview-Marathon. Klar, dass diesmal erst recht mit Fragen nach dem Miteinander vor der Kamera zu rechnen war. Diaz ist sie offensichtlich gewohnt, antwortet routiniert und alles andere als pikiert, nimmt auch dies mit viel Lachen, Gekicher, zeigt fleißig die Zähnchen, ganz charming girl in Blond. Sie habe das Skript zuerst erhalten, erzählt sie, habe anfangs nicht recht gewollt und gefürchtet, ihre Figur müsse sich in den letzten 30 Minuten des Film für all das entschuldigen, was sie vorher gemacht habe. Aber so sei es ja dann doch nicht geworden, und nach dem Lesen habe festgestanden: „Ich muss den Film machen.“ Nach dem Casting fehlte eigentlich nur noch einer: der Mann für die Rolle des ebenso attraktiven wie wohlhabenden Lehrers Scott. Einer, der nicht nur das zeigt, was im Drehbuch steht, der die Figur zum Leben erweckt. „Einmal saßen dann Jake Kasdan, der Regisseur, und ich zusammen, haben mal wieder darüber geredet, nachgedacht und fast im selben Moment sagten wir beide: Justin Timberlake!“

Perfekt sei er für diese Rolle, so talentiert, so kreativ und dazu ein Freund. „Mit jemandem zusammenzuarbeiten, dem ich so sehr vertraue, den ich so sehr bewundere – es ist eine Ehre für mich.“ Sie hätten viel miteinander gelacht, auch viel Spaß beim Drehen gehabt, für sie war es „eine sehr, sehr natürliche Sache“.

38 Jahre ist sie jetzt alt, doch der absehbare Wechsel in die Vierziger ist für sie keine große Sache. „Es ist eine Chance. Wenn du älter wirst, lernst du mehr über dich selbst, über das, was dich glücklich macht. Ich denke, Älterwerden wird unterbewertet.“ Es sei auch nur ein Mythos, dass es in Hollywood keine großen Rollen für ältere Schauspielerinnen gebe, sagt sie und verweist auf Helen Mirren, die dort doch die interessanteste Karriere erlebe. Sicher gebe es in Hollywood Schauspieler, die mit Botox und anderem ihr Aussehen beeinflussen wollten, aber das sei nur eine Minderheit. Für sie selbst, daran lässt sie keinen Zweifel, kommt das nicht infrage. Die Lehrerin in „Bad Teacher“, die für größere Brüste fast alles tun würde, ist eben nur eine Rolle.

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