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Finanzmarkt: Berliner Bankgesellschaft gibt sich neuen Namen

Nach Abschluss ihrer Sanierung soll bei der Bankgesellschaft Berlin nichts mehr an die vergangenen Skandale erinnern. Nun gibt sich der Konzern auch einen neuen Namen: "Landesbank Berlin Holding AG".

Berlin - Die Bankgesellschaft Berlin zieht nach Ende ihrer Sanierung einen Schlussstrich unter die Krise nach den Turbulenzen aus dem Immobilienskandal und gibt sich einen neuen Namen. Vom Spätsommer an soll der Konzern als «Landesbank Berlin Holding AG» firmieren, wie Vorstandschef Hans-Jörg Vetter am Mittwoch ankündigte. Mit Zustimmung der Hauptversammlung wird die Bankgesellschaft dafür ihr Vermögen in die Tochter Landesbank Berlin einbringen. Nach einem Gewinnsprung im ersten Quartal erwartet das mehrheitlich landeseigene Finanzinstitut in diesem Jahr eine «weitere Ergebnisverbesserung».

Die Bankgesellschaft war 2001 durch riskante Immobiliengeschäfte an den Rand des Zusammenbruchs geraten und nur durch Milliardenhilfen des Landes gerettet worden. Berlin hält 81 Prozent der Anteile.

«Wir sind jetzt wieder eine normale Bank», sagte Vetter in Berlin mit Blick auf die vollzogene Sanierung. Nach vier Jahren sei die Neuausrichtung abgeschlossen, so dass eine gute Gelegenheit bestehe, das Kapitel der Vergangenheit zu beenden. «Es ist nicht so, dass das Thema Bankgesellschaft die Leute in und um Berlin zu Freudenstürmen hinreißt.» Die Kosten der Umfirmierung seien überschaubar, da die Holding keinen direkten Kundenverkehr habe. Das Logo auf dem Dach der Zentrale am Alexanderplatz soll verschwinden.

Geschäftlich startete die Bankgesellschaft mit deutlicher Ertragsverbesserung ins Jahr. Der Überschuss stieg im ersten Quartal unter dem Strich auf 83 Millionen Euro nach 64 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Vorsteuergewinn erhöhte sich auf 112 Millionen Euro nach zuvor 61 Millionen Euro. Das Ergebnis der ersten drei Monate könne aber nicht auf das Gesamtjahr hochgerechnet werden, sagte Vetter. Nach einem bisher «freundlichen Marktumfeld» werde der Wettbewerbsdruck im Markt steigen und die Margen belasten.

Zum Stand der Verkaufsverhandlungen für die Tochter Berliner Bank machte der Vorstand keine Angaben. Ziel sei, möglichst bis August zu einem Abschluss zu kommen, sagte Vetter. Nach Sanierungsauflagen der EU muss der Verkauf spätestens bis 1. Oktober besiegelt werden. Nach einem Auswahlprozess verhandelt die Bankgesellschaft mit den besten Bietern. Im vergangenen Jahr war der Gewinn deutlich gestiegen. Nach dem internationalen Bilanzstandard IFRS standen unter dem Strich 255 Millionen Euro Überschuss (Vorjahr: 108 Mio Euro). (tso/dpa)

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