zum Hauptinhalt

Berlin: Fingerfertig

Uta Lischke stellt Schmuck aus alten Tastaturen von Schreibmaschinen und Computern her

Büromaschinen zu Designerschmuck: Aus SchreibmaschinenTasten und PC-Tastaturen fertigt Uta Lischke Ringe für trendbewusste Kunden. Die Idee kam der 41-jährigen Diplom-Landschaftsplanerin vor einigen Monaten, als ihr die formschönen Tasten einer weggeworfenen Schreibmaschine auffielen. Kurz darauf war der Prototyp des Schreibmaschinentasten-Ringes fertig. Das Stück, aufgeschweißt auf einem versilberten, offenen Ring aus Weißblech, ließ sie beim Patentamt als Geschmacksmuster schützen, und die Produktion konnte beginnen. Auf Flohmärkten und in Trödelläden, häufig auch im Sperrmüll, sammelte sich Lischke ihr Rohmaterial an alten Schreibmaschinen und PC-Tastaturen zusammen.

Einige hundert Ringe sind bereits verkauft, ohne Werbung, nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Jedes Stück ist ein Unikat. Benannt wird er nach dem Namen der Schreibmaschine, aus der die Taste stammt: „Hermes Baby“, „Robotron“, „Olympia“, „Erika“ oder „Torpedo30“ sind die gängigsten Typen. Die Käufer sind nicht nur Frauen, sondern zu fast 50 Prozent Männer, was sogar Uta Lischke erstaunte. „Die sind gleich Feuer und Flamme, wenn sie diese Kombination aus Technik und Schmuck zu Gesicht bekommen“, hat sie beobachtet. Weil die Ringe mit Schreibmaschinentasten in der Regel höher und klobiger sind als die mit PC-Tasten, bevorzugen Männer meist Schreibmaschinentasten. Obwohl jeder einzelne Ring in Handarbeit entsteht, kostet ein Ring nur zwischen 10 Euro und 18 Euro.

Viele kaufen deshalb mehr als einen Ring, weil sich mit Buchstabenkombinationen schöne Abkürzungen oder kurze Worte formen lassen. Am gefragtesten sind traditionell natürlich die Anfangsbuchstaben von Namen. Immerhin entschieden sich bereits mehrere Pärchen, die Ringe als offizielle Hochzeitsringe zu ordern.

Wem einzelne Buchstaben zu wenig sind, kann „Enter“, „Rollen“ oder „Ende“ wählen. Aber auch bei den antiken Schreibmaschinentasten sind neben den Buchstaben so manche Preziosen dabei, etwa das Pfund-Zeichen von englischen Maschinen. Einige Dutzend zerpflückte Maschinen türmen sich in Uta Lischkes Atelier, nur ein ganz antikes, schwarzes Exemplar steht noch betriebsfertig da. „Da habe ich mich noch nicht herangetraut, mir würde das Auseinandernehmen in der Seele weh tun“, gesteht Lischke. Da der Ring-Handel so gut angelaufen ist, hat sie ihr Metier erweitert: Auf der Internetseite sind Manschettenknöpfe, Ohrringe, Anstecknadeln, Armbänder und Ketten zu sehen. ddp

Tastaturschmuck Uta Lischke, Telefonnummer 216 32 51. Die Internetadresse lautet www.tastaturschmuck.de

-

Zur Startseite