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Berlin: Flinke Finger

Robert Leonardy will die Berliner mit Gratiskonzerten für Klassik begeistern Das erste widmet der Pianist und Professor dem Thema Geschwindigkeit

Der Mann kann einfach nicht stillhalten: In jungen Jahren gehört Robert Leonardys Liebe dem Sport, rekordverdächtig schnell flitzt er über die Tartanbahn. Dann lässt er sich vom älteren Bruder zum Klavierspielen verleiten, überflügelt ihn schnell dank seines absoluten Gehörs, wird mit 14 als „verwildertes Ausnahmetalent“ an der saarländischen Musikhochschule zugelassen, taucht ein in die Welt der Klassik. Bereits als 31-Jähriger kann er eine Stelle als Klavierprofessor in Saarbrücken antreten: Er unterrichtet, reist als Solist durch die Lande, und gründet 1989 auch noch ein Musikfestival in seiner Heimat, das er bis heute alleinverantwortlich und ohne staatliche Zuschüsse managt. Kaum in Rente, zieht es ihn dann nach Berlin. Weil er da sein will, wo das Musikleben am spannendsten ist. Am 12. November stellt er sich mit einem Klavierabend im Kammermusiksaal der Konkurrenz. Zuvor aber lädt er an diesem Freitag alle Berliner noch zu einem Gratissinfoniekonzert ein.

Klassik für umsonst gibt es ja bereits vielfach in der Hauptstadt. Da sind die dienstäglichen Lunchkonzerte der Philharmoniker, da sind die vielen Vorspiele der Hochschulklassen. Das alles aber spielt sich im kammermusikalischen Bereich ab. Ein ganzes Orchester für lau erlebt man dagegen nicht alle Tage: „Speed“ heißt das Programm, das die Donau Philharmonie Wien präsentieren wird, passenderweise im Automobilforum Unter den Linden Ecke Friedrichstraße. Im überdachten Innenhof erklingen abends Werke, die alle mit dem Thema Geschwindigkeit zu tun haben, von Arthur Honeggers komponierter Eisenbahnfahrt im legendären „Pacific 231“ bis hin zu Johann Strauß’ „Furioso-Polka“.

Robert Leonardy wird von der Überzeugung getrieben, dass sich jeder für die Schönheit der klassischen Musik begeistern kann – wenn er auf die richtige, zwanglose Weise mit ihr in Berührung kommt. Darum hat er auch eine Schulklingel erfunden, die 160 berühmte klassische Melodien drauf hat. Da-da-da-daa: Beethovens Fünfte direkt vor der Matheklausur – da klopft das Schicksal an die Tür. Frederik Hanssen

Volkswagen-Automobilforum Unter den Linden Ecke Friedrichstraße, Freitag 22.10., 18 Uhr, Eintritt frei

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