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Das Flüchtlingscamp auf dem Oranienplatz in Berlin.

© dpa

Flüchtlinge auf dem Oranienplatz in Berlin: Messerangriff vom Juni offenbar aufgeklärt

Der Messerangriff, der im Juni auf dem Oranienplatz stattfand, ist offenbar aufgeklärt. Am Dienstag wurde ein Mann verhaftet, auf den sich die Fahndung schon sehr früh konzentrierte.

Der Messerangriff auf einen Sudanesen Mitte Juni am Kreuzberger Flüchtlingscamp ist offenbar aufgeklärt. Fahnder des Landeskriminalamtes verhafteten am Dienstagvormittag in Kreuzberg einen 24-Jährigen. Der Mann sei dringend verdächtig, den drei Jahre älteren Sudanesen am Abend des 17. Juni am Kreuzberger Oranienplatz niedergestochen zu haben, teilte die Polizei mit. Nach Tagesspiegel- Informationen handelt es sich um Oguz A., auf den sich die Fahndung bereits kurz nach der Tat konzentriert hatte. Der mutmaßliche Täter war seinerzeit mit einem Baby im Kinderwagen und einem weiteren Mann am Oranienplatz unterwegs. Dort geriet er mit dem 27-Jährigen in Streit. Nachdem er diesem in den Oberkörper gestochen hatte, flüchtete der 24-Jährige. Ihm wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Das Opfer lag nach der Attacke längere Zeit im Krankenhaus, weil die Lunge verletzt worden war. Zu den Umständen der Festnahme und dem aktuellen Stand der Ermittlungen konnten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstagabend keine näheren Angaben machen. Anwesende hatten den Vorfall an jenem Abend im Juni sehr unterschiedlich geschildert. Angeblich sei A. zuvor provoziert worden.

Im Anschluss kam es zu einem massiven Polizeieinsatz auf dem Oranienplatz

Im Anschluss an die Attacke war es zu einem massiven Polizeieinsatz auf dem Oranienplatz gekommen, bei dem unter anderem Tränengas gegen Campbewohner eingesetzt worden sein soll. Über das Verhalten der Polizei gab es ebenso widersprüchliche Schilderungen wie über den Vorfall selbst. Ein Zeuge berichtete, dass A. mit Kinderwagen und seinem Vater über den Platz gegangen sei und die seit dem Winter dort campierenden Flüchtlinge rassistisch beschimpft haben soll. Außerdem bezeichneten Anwesende den anschließenden Einsatz der bis zu 250 Polizisten als hart. Dagegen betonte die Polizei, dass Beamte mit Flaschen und Holzlatten angegriffen worden seien – ebenso wie Angehörige des mutmaßlichen Täters. Sechs Polizisten und ein weiterer Beteiligter seien verletzt worden. Die Polizei habe sogar das Baby im Kinderwagen vor der aufgebrachten Menge schützen müssen. (mit epd)

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