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Franz Allert, langjähriger Chef des Lageso.

© AFP

Flüchtlinge in Berlin: Franz Allert kann sich Rückkehr ans Lageso vorstellen

Die Behörde wird 2016 geteilt. Das Amt - ohne Flüchtlingsaufgaben - würde der gerade erst zurückgetretene Allert übernehmen, falls es ihm angetragen wird. "Aber die Entscheidung liegt nicht in meiner Hand", sagt er.

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Das wäre mehr als eine Überraschung: Franz Allert möchte wieder Chef des Lageso werden. Das berichteten mehrere Lageso-Beamte am Montag dem Tagesspiegel. Auf Nachfrage sagt er: "Es gibt viele im Lageso, die sich das wünschen, das weiß ich wohl. Ich würde das auch jederzeit wieder machen, aber die Entscheidung darüber liegt nicht in meiner Hand.“

Das Lageso soll 2016 in zwei Behörden geteilt werden: Danach soll es ein eigenes Amt für Flüchtlingsfragen geben und eines für die vielen anderen Aufgaben des Lageso. Dieses Stamm-Lageso wird vor allem für Reihenuntersuchungen zuständig sein, also Hygienekontrollen in Küchen, sowie die Klinik-, Altenheim,- und Arzneimittelüberwachung.

Diesem Amt mit den Alltagsaufgaben des Lageso vor der Flüchtlingskrise wolle Allert dann vorstehen. In der Schwerbehinderten-Integration hatte Allert tatsächlich Erfolge, in Berlin war unter seiner Leitung dazu viel getan worden. Allerdings wird das neue Stamm-Lageso medizinlastiger. Der Ärztekammerpräsident hatte zudem darauf hingewiesen, künftig müsse besser mit anderen Ämtern und Initiativen von außen kooperiert werden.

Wie berichtet war der Chef des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso), Franz Allert, am 10. Dezember zurückgetreten. Entsprechende Forderungen hatte es zuvor immer wieder gegeben, auch von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD). Vor allem die scharfen Worte des Regierenden hatte Allert später kritisiert. Der "B.Z." hatte er gesagt: "Müllers Verhalten ist stil- und geschmacklos." Die im Fernsehen geäußerte Entlassungsforderung Müllers gegen ihn sei "ein ungewöhnliches Verfahren" gewesen. Die CDU sprach gar von einer "öffentlichen Hinrichtung".

Allert lehnte eine alleinige Verantwortung für Berlins Flüchtlingskrise ab. "Spätestens seit 2012 haben wir den Senatsverwaltungen für Soziales und Finanzen sowie dem Regierenden Bürgermeister gesagt, wir brauchen schnell deutlich mehr Personal, das auch eine entsprechende Ausbildung hat und dauerhaft hier bleibt", sagte er den Zeitungen. Zudem sei es auch dem neuen Sozialstaatssekretär nicht gelungen, ausreichend Unterkünfte bereit zu stellen, nachdem Allert die Zuständigkeit hierfür entzogen worden war. "Es gibt schlicht keine Gesamtverantwortung", hatte Allert gesagt. (mit AFP)

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