zum Hauptinhalt
Schwierige Aufgabe. Am Sonnabend wird die Polizei wieder Rechtsextreme und Gegendemonstranten trennen müssen.

© dpa

Flüchtlingsheim: Und wieder demonstriert die NPD in Hellersdorf

Hellersdorf steht erneut ein Großeinsatz der Polizei bevor, denn am Sonnabend hat die NPD eine Kundgebung gegen das Asylbewerberheim angemeldet. Auch mit Gegendemonstranten wird gerechnet.

Mit mehreren Hundertschaften ist die Berliner Polizei an diesem Sonnabend in Hellersdorf im Einsatz, um Links- und Rechtsextremisten zu trennen. Die NPD hat für 16 Uhr eine Kundgebung auf dem Alice-Salomon-Platz angemeldet, um gegen das in dieser Woche eröffnete Asylbewerberheim in der Carola-Neher-Straße zu protestieren. Die Linkspartei hat eine Gegenkundgebung an gleicher Stelle angemeldet, die um 15 Uhr beginnen soll. Rein zahlenmäßig sind die Linken stärker, es werden 500 erwartet, aber nur 15 Rechtsextremisten.

Seit Tagen wird gegen das neu eröffnete Heim protestiert, neben einer örtlichen Bürgerinitiative sind auch Pro Deutschland und die NPD aktiv, das Heim steht unter dauerndem Polizeischutz. Am Dienstagabend war ein Polizeibeamter am Rande einer NPD-Demo von einem Gegendemonstranten angegriffen und schwer verletzt worden. Der Täter hatte den Beamten als „Scheiß-Zivi“ beschimpft und ihm dann mit einer Flasche gegen den Kopf geschlagen. Nach Angaben der Polizei droht dem Beamten die Erblindung auf einem Auge. Wie berichtet hatten Polizeipräsident Klaus Kandt und Innensenator Frank Henkel (CDU) den verletzten Polizisten am Donnerstag besucht.

Die Stimmung ist mittlerweile so aufgeheizt, dass unter den Unterstützern der Asylbewerber in der Nacht zu Freitag Gerüchte die Runde machten, dass ein Unbekannter mit einem Rucksack voller Steine sich dem Haus genähert habe.  Nach Polizeiangaben ist der „verdächtige Mann“ kontrolliert worden, der Mann hatte in seinem Rucksack lediglich Werkzeug und eine Taschenlampe. Dem Vernehmen nach wollte er vermutlich Keller oder Fahrräder aufbrechen. Er kam wieder frei.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) protestierte am Freitag gegen die „wachsende Zahl der Wochenendeinsätze“, diese „zwingen die Einsatzkräfte in die Knie“, hieß es in einer Mitteilung. Nach Angaben des GdP-Vize-Landesvorsitzenden Detlef Herrmann gibt es immer mehr Wochenenden, an denen Berlin „kaum noch ohne Hilfe auswärtiger Kräfte“ klarkomme. So ist die Berliner Polizei an diesem Wochenende außer in Hellersdorf auch beim Hertha-Spiel, beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung und bei einem Festival im Mauerpark im Einsatz; Unterstützung kommt laut GdP nur aus Brandenburg.  

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false