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© Thilo Rückeis

Flughafen-Nachnutzung: Tegels Zukunft: Außer Einkauf alles möglich

Moderne Industrie inmitten schöner Landschaft – so stellt sich der Senat die Zukunft des Flughafens Tegel vor. Im Juni werden die Pläne ausgelegt, dann kann sich die Öffentlichkeit an der Diskussion um die Nachnutzung beteiligen.

Am Dienstag hat der Senat die formale Planung für die Zeit nach Einstellung des Flugbetriebs in Tegel Ende 2011 eingeleitet. Bevor Flächennutzungsplan und Landschaftsprogramm geändert werden, wird die Öffentlichkeit beteiligt. Nach Auskunft von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) sollen die Pläne im Juni ausgelegt werden. Nach weiteren Diskussionen folgen eine erneute Auslegung und voraussichtlich im nächsten Jahr ein Beschluss des Abgeordnetenhauses.

Die grobe Planung resultiert aus den drei Standortkonferenzen und dem gesammelten Sachverstand von Experten. Sie sieht die Entwicklung des Geländes „von innen nach außen“ vor, also vom Terminalbereich ausgehend. Die Gebäude sollen moderne Industrie beherbergen, die bei Bedarf im südlichen Bereich des Geländes weiter wachsen können. Allerdings gibt es laut Junge-Reyer „natürlich noch keine konkreten Interessen von großen Firmen“. Die vom Flughafen-Architekten Meinhard von Gerkan entworfene Vision eines „Schaufensters“ für Umwelttechnik und Energieeffizienz, langfristig ergänzt durch eine „Energie-Plus-Stadt“, die mehr Energie erzeugt als verbraucht, gilt als besonders reizvoll. Aber bisher sind nach Auskunft der Senatorin noch nicht einmal die Kosten für die Entwicklung des Geländes ermittelt und weitere Gespräche zwischen den Grundstückseigentümern notwendig. Das Land müsse dem Bund aber seinen Anteil nicht unbedingt abkaufen, sondern könne das Areal auch entwickeln, ohne es komplett zu besitzen. Die Fläche ist mit etwa 460 Hektar noch größer als die des Flughafens Tempelhof; die Tegeler Gebäudeflächen sind laut Junge-Reyer insgesamt etwa halb so groß wie die von Tempelhof.

Der nordwestliche Teil des Geländes soll als Naturlandschaft erhalten werden. Aus Sicht von Junge-Reyer sind die Gegensätze zwischen Naturschutz- und Wirtschaftslobby viel geringer als sie zeitweie erschienen. Beide Interessen ließen sich mühelos kombinieren. Ausschließen will die Senatorin nur eines: Ein großes Einkaufszentrum auf dem Flughafengelände lehne sie strikt ab. Denn dann hätte man die berüchtigte „grüne Wiese“ in der Stadt.

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