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Berlin: Flughafen Tegel: Reisetasche löste Bombenalarm aus

Eine harmlos aussehende, schwarze Reisetasche hat gestern Mittag auf dem Flughafen Tegel Bombenalarm ausgelöst. Das herrenlose, etwa 30 mal 60 Zentimeter große Gepäckstück stand an der Abflugposition 5.

Eine harmlos aussehende, schwarze Reisetasche hat gestern Mittag auf dem Flughafen Tegel Bombenalarm ausgelöst. Das herrenlose, etwa 30 mal 60 Zentimeter große Gepäckstück stand an der Abflugposition 5. Nach dem Alarm wurden die Flugsteige 3 bis 6 gesperrt, die Passagiere, die auf ihre Abfertigung warteten, wurden zu anderen Flugsteigen gelotst. Sprengstoffexperten der Polizei untersuchten die Tasche und gaben gegen 12 Uhr Entwarnung. Sie enthielt Kleidungsstücke. Kurz darauf wurden die Flugsteige wieder für die Abfertigung von Reisenden freigegeben. Ungeklärt ist, ob ein Reisender die Tasche tatsächlich vergaß, oder sie von einem "Trittbrettfahrer" absichtlich abgestellt wurde.

Seit dem 11. September verzeichnen die Berliner Flughäfen eine gestiegene Zahl herrenloser Gepäckstücke: "Ich weiß nicht, ob die Leute vergesslicher geworden sind, oder die Zahl der Trittbrettfahrer gestiegen ist", sagte Flughafensprecherin Rosemarie Meichsner. Auf jeden Fall sei es "in letzter Zeit ganz schlimm". Während vor dem 11. September auf den drei Flughäfen zwei bis drei verdächtige Gepäckstücke pro Woche registriert wurden, sind es nun bis zu drei täglich allein auf einem Flughafen.

Zum Thema Online Spezial: Kampf gegen Terror Schwerpunkt: US-Gegenschlag, Nato und Bündnisfall Schwerpunkt: Osama Bin Laden Schwerpunkt: Afghanistan Schwerpunkt: Islam & Fundamentalismus Schwerpunkt: Innere Sicherheit Chronologie: Terroranschläge in den USA und die Folgen Fotostrecke: Bilder des US-Gegenschlags Umfrage: Bodentruppen nach Afghanistan? Auch außerhalb der Flughäfen ist seit den Terrorattentaten in den USA ein spürbarer Anstieg der verdächtigen Gegenstände zu registrieren. Rund 500 bis 600 Bombenalarme, einschließlich telefonischer Bombendrohungen, habe man im Durchschnitt jährlich gezählt, sagte ein Polizeisprecher. Davon wurde aber nur eine geringe Zahl als ernsthaft eingestuft. Auch diese hätten sich als blinde Alarme herausgestellt. Seit dem 11. September stieg nicht nur die Zahl der "Trittbrettfahrer", die Angst und Schrecken verbreiten wollen. So wie jener Unbekannte, der am Tag nach dem Bekanntwerden der Milzbrandfälle in Florida bei Möbel-Höffner in Wedding einen Umschlag mit einem Papiertaschentuch mit der Aufschrift "Wenn Sie diesen Umschlag öffnen, verändert sich Ihr Leben" liegen ließ. Die Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts ergaben, dass das Taschentuch nicht mit Krankheitserregern infiziert war. Am Donnerstag gab es gleich drei Mal Alarm: Zuerst wegen eines alten Koffers in Marzahn, dann wegen eines vergessenen Rucksacks am Roten Rathaus und am Abend wegen eines Werkzeugkartons am U-Bahnhof Turmstraße in Wedding.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat eine drastische Erhöhung der Strafen für Trittbrettfahrer verlangt: Eine abschreckende Wirkung könne nur erzielt werden, wenn die bisherige Höchststrafe von drei Jahren auf zehn erhöht werde, sagte kürzlich der GdP-Vorsitzende Eberhard Schönberg.

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