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Flughafen Tempelhof: Investoren stellen Senat Ultimatum

Der Berliner Senat hat gelassen auf das Ultimatum des deutsch-amerikanischen Investors Langhammer und des Kosmetikunternehmers Lauder reagiert. Diese fordern den Weiterbetrieb des Innenstadtflughafens Tempelhof.

Berlin - Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei/PDS) bekräftigte die Position des Senats für ein Ende des Flugbetriebs. "Der Flughafen Tempelhof wird geschlossen. An diesem Punkt werden wir nicht rütteln", sagte er.

Einem Projekt im Gebäude oder auf dem Areal des Flughafens Tempelhof ohne Flugbetrieb stehe er offen gegenüber, führte Wolf an. Bislang habe es aber keine persönlichen Gespräche des Senates mit Lauder und Langhammer gegeben.

Eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung betonte ebenfalls, dass an der Entscheidung, Tempelhof Ende Oktober 2008 zu schließen, festgehalten wird, um den Ausbau von Schönefeld nicht zu gefährden. Der Planfeststellungsbeschluss sehe Berlin Brandenburg International (BBI) als einzigen Flughafen der Region vor.

"Politik schafft weitere Hindernisse"

Die internationalen Investoren für den Flughafen Tempelhof hatten in einem offenen Brief damit gedroht, ihr Projekt auf Eis zu legen. Sie verlangen bis Anfang März ein positives Signal aus der Politik. Sonst würden sie ihr Vorhaben aussetzen, zitierten mehrere Berliner Zeitungen aus einem Schreiben von Langhammer und Lauder.

"Die Politik schafft derzeit weitere Hindernisse, die den Handlungsspielraum für die Anschlussnutzung von Tempelhof einschränken. Dies beeinträchtigt die Möglichkeiten deutlich, unser Projekt zu realisieren", argumentieren die Verfasser des Schreibens.

Die Investoren wollen unter anderem zusammen mit der Deutschen Bahn den Flugbetrieb in Tempelhof eingeschränkt aufrecht erhalten und dann für 350 Millionen Euro im historischen Flughafengebäude ein Gesundheitszentrum mit Hotel, Schulungszentrum und Gewerbe einrichten. Dabei sollen rund 1000 Arbeitsplätze entstehen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hatte vergangene Woche eine Klage von 13 Fluggesellschaften gegen die bereits um ein Jahr verschobene Schließung von Tempelhof abgelehnt.

Gericht: Schließung zwingend erforderlich

Das Gericht machte unmissverständlich klar, dass durch die vorliegende Rechtslage der innerstädtische Airport Tempelhof "geschlossen werden muss" und eine Offenhaltung nach Inbetriebnahme des Großflughafens Schönefeld 2011 nicht möglich sei.

Der FDP-Fraktionschef Martin Lindner betonte erneut, dass die Schließung Tempelhofs eine "rein politische Entscheidung" sei. Aus ideologischen Gründen lehnten Wolf und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) die "Megainvestition" aber ab. Dadurch verprellten sie die Investoren und verhinderten mehr als 1000 Arbeitsplätze. (Von Mirko Hertrich, ddp)

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