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Das Offiziershotel befand sich in dem abgerundeten Gebäude, Bildmitte oben.

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Flughafen Tempelhof: US-Investor interessiert sich fürs Offiziershotel

Die ehemalige Herberge für die US-Offiziere steht leer, hat aber viel kulturhistorisches Potenzial. Ein erster "Markttest" verlief positiv.

Das Haus atmet Geschichte. Hier hatte die Lufthansa in den 30er Jahren ihren Sitz. Später übernahmen die Amerikaner das Gebäude und machten daraus ein Offiziershotel. Der Gebäudeflügel „H2 rund“ des ehemaligen Flughafens Tempelhof steht seit dem Abzug der Amerikaner leer, doch die Geschichte des Hauses soll jetzt weitergeschrieben werden.

In einer ersten Ausschreibung zur künftigen Nutzung des Gebäudetraktes am Platz der Luftbrücke hat sich eine „nennenswerte Zahl“ von Investoren gemeldet, erklärte Tempelhof Projekt-Sprecher Martin Pallgen dem Tagesspiegel. Darunter seien Vereine, Genossenschaften, aber auch ein „klassischer Investor aus Nordamerika“. Namen nannte Pallgen nicht, aus Rücksicht auf das laufende Verfahren. In einem zweiten Schritt sollen die Bewerber nun konkrete Angebote vorlegen. Mit einer Entscheidung zugunsten eines Interessenten rechnet die Tempelhof Projekt GmbH nicht vor dem Sommer 2015.

Ein Verkauf kommt allerdings nicht in Frage, wegen der kulturhistorischen Bedeutung. Das Land würde das 9000 Quadratmeter große Haus samt Grundstück nur in Erbpacht vergeben.

Das Gebäude mit dem denkmalgeschützten Eichensaal, 1936 für die Lufthansa entworfen, und verschiedenen Bars aus der US-Zeit, soll auch künftig öffentlich zugänglich bleiben. Die Planer wünschen sich ein Café oder Restaurant, außerdem ist im Erdgeschoss ein Besucherzentrum als Ausgangspunkt für Führungen vorgesehen. Ein Boarding-Haus für internationale Fachleute aus der Kreativbranche wäre eine mögliche Nutzungsform für das ehemalige Hotel.

Derzeit wird das Haus von Schadstoffen befreit. Das Geld dafür, rund 700 000 Euro, zahlt der Bund. Alles weitere müsste der Investor übernehmen. Sanierung und Ausbau des 9000 Quadratmeter großen Gebäudes würden einige Millionen Euro verschlingen. Mindestens. Ursprünglich wollte die Tempelhof Projekt das Offiziershotel selber zu einem Gründerzentrum für die Kreativwitschaft ausbauen, bekam dafür aber kein Geld vom Senat.

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