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Flughafen Tempelhof: Volksinitiative für "die Mutter aller Flughäfen"

Im Streit um die geplante Schließung des Flughafens Tempelhof haben dessen Befürworter eine Volksinitiative für die Erhaltung des Standortes gestartet.

Berlin - Erster Schritt sei die förmliche Beantragung des Volksbegehrens beim Landeswahlleiter, wofür 20.000 gültige Unterschriften gesammelt werden müssten, teilte die Interessengemeinschaft City-Airport Tempelhof (ICAT) mit. Die Berliner Landesregierung solle damit auf demokratischem Wege dazu bewegt werden, die Schließungsverfahren für Tempelhof endgültig aufzuheben.

Die Berliner CDU-Fraktion begrüßte die Pläne zur Initiierung eines Volksbegehrens und rief die Berliner auf, das Vorhaben zu unterstützen. "Wir werden weiterhin, auch auf dem parlamentarischen Wege mit aller Kraft dafür kämpfen, dass Tempelhof offen bleibt", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Frank Henkel.

Die FDP-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg, Monika Schuch, unterstützte das ICAT-Vorhaben. Die Interessengemeinschaft gehe den einzig richtigen Weg. "Berlin braucht den Flughafen Tempelhof", unterstrich sie. Wenn die Landesregierung die Frechheit habe, dies ignorieren zu wollen, dann müsse das Volk selbst entscheiden und so "die Mutter aller Flughäfen" retten.

Weiterbetrieb könnte Schönefeld gefährden

Ein Weiterbetrieb des Flughafens ist laut Medienbericht jedoch rechtlich nicht machbar. Wenn dort auch in Zukunft Flugzeuge starten und landen dürften, würde dies die juristische Rechtfertigung für den Ausbau des Flughafens Schönefeld gefährden, schreibt die "Berliner Zeitung" unter Berufung auf das Ergebnis eines Spitzentreffens am Dienstag in Berlin. Für das Bundesfinanzministerium habe Staatssekretär Werner Gatzer teilgenommen. Auch das Bundeskanzleramt sei vertreten gewesen, außerdem die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sowie die Brandenburger Landesbehörden.

"Pläne, die einen Weiterbetrieb Tempelhofs vorsehen, sollen nicht weiter verfolgt werden. Dies würde nicht funktionieren", habe es nach dem Treffen geheißen. Diese Einsicht werde nun auch vom Finanzministerium getragen, das die Eigentümerrechte des Bundes an Tempelhof ausübt. Ihm gehören 83 Prozent des Flughafengebäudes, das mit 307.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche zu den größten Bauwerken Europas zählt. Das Land ist Eigentümer der übrigen 17 Prozent. (tso/ddp)

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