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Bandarbeit. Die Flughafengesellschaft will die „gewonnene“ Zeit am BER für den Ausbau nutzen. Foto: dpa

© picture alliance / dpa

Flughafenerweiterung: Mehr Gepäckbänder beim BER

BER-Chef Amann lässt den Einbau neuer Gepäckanlagen prüfen. Ein notwendiger Schritt, um die Passagiere nicht auch noch nach Fertigstellung des Flughafens warten zu lassen. Doch das dürfte nur ein erster Schritt bei der Erweiterung des Flughafens sein.

Nun kommen sie also doch: Der amtierende Flughafenchef Horst Amann prüft jetzt, ob die durch das mehrfache Verschieben der Inbetriebnahme des BER-Flughafens „gewonnene“ Zeit genutzt werden kann, um jetzt noch vier weitere Gepäckausgabebänder im Terminal einbauen zu lassen. Acht sind bisher vorhanden – zu wenig, befand im vergangenen Jahr ein Gutachten. Vor allem beim Ausfall einer Anlage könne es zu erheblichen Verzögerungen bei der Ausgabe des Gepäcks kommen. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hatte sich als neuer Aufsichtsratschef dafür ausgesprochen, die Gepäckausgabe-Situation zu verbessern.

Platz für die zusätzlichen Bänder gibt es in den beiden Pavillonbauten, die während der Bauzeit an den Terminal angefügt worden waren, sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel. Die Pavillons waren zunächst nur für weitere Check-In-Schalter und Sicherheitskontrollstellen vorgesehen. Der Einbau von jeweils zwei Gepäckbändern ist zwar baulich vorbereitet worden, aus Kostengründen hatte die Flughafengesellschaft unter ihrem inzwischen geschassten Chef Rainer Schwarz aber darauf verzichtet. Wie viel Geld die Anlagen jetzt kosten werden, sei noch nicht ermittelt worden, sagte Kunkel.

Mit dem Einbau kann sich der Flughafen Zeit lassen. Amann, der für den Ausbau des Flughafens zuständig ist, sagte jetzt, die Brandschutzanlage, bei der es vor allem Probleme mit der Steuerung gibt, werde erst in einem oder gar erst in zwei Jahren funktionieren. Dies sei aber nur eine grobe Einschätzung, einen neuen Terminplan werde es, wie vorgesehen, erst im Sommer geben, sagte Kunkel. Zuständig für die Steuerung der Brandschutzanlage ist Siemens; der Konzern führt die Probleme auf nicht rechtzeitig gelieferte Pläne durch die Flughafengesellschaft und deren Planer zurück.

Ob die Kapazität des Flughafens auch durch den Einbau von zusätzlichen Abfertigungsschaltern erhöht werden könne, werde derzeit ebenfalls geprüft, teilte Amann weiter mit. Rechnerisch ist der BER derzeit für 27 Millionen Passagiere im Jahr ausgelegt; 2012 wurde aber in Schönefeld und Tegel zusammen bereits die 25-Millionen-Marke überschritten. Prognosen über die weitere Entwicklung sind problematisch; in der Branche rechnet man damit, dass sich das Wachstum in den kommenden Jahren insgesamt abschwächen wird. Berlin war in der Vergangenheit bei den Zuwachsraten immer mit an der Spitze der Flughäfen in Deutschland.

Während in Schönefeld weiter vieles unklar ist, will der Aufsichtsrat am nächsten Mittwoch einen zweistelligen Millionenbetrag für den Betrieb in Tegel freigeben. Für den an der Kapazitätsgrenze angekommenen Flughafen soll unter anderem eine Technik-Einsatzgruppe geschaffen werden, die beim Ausfall von Anlagen schnell eingreifen kann. Wichtig ist dies besonders bei den Gepäckbändern. Aber auch die inzwischen oft ziemlich heruntergekommenen sanitären Anlagen sollen saniert werden. Zudem will der Flughafen die Abfertigung flüssiger machen.

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