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Flugsicherung: Ultraleichtflugzeuge stellen kaum Gefahr dar

Ein Ultraleichtflugzeug kann im Falle eines Absturzes nach Einschätzung der Deutschen Flugsicherung nur wenig Schaden anrichten.

Berlin (23.07.2005, 13:50 Uhr) - «Da es sehr leicht ist, kann es eigentlich auch keinen Sprengstoff transportieren», sagte der Sprecher der Flugsicherung, Axel Raab, am Samstag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Bei diesen Maschinen werde grundsätzlich alles, was Gewicht bedeutet, vermieden.

Das Kleinflugzeug, das am späten Freitagabend zwischen Berliner Reichstag und Bundeskanzleramt abgestürzt war, war nach Angaben der Flugsicherung an keiner Flugverkehrskontrollstelle angemeldet. «Er hätte er dort nicht einfliegen dürfen», sagte Raab. Die Innenstadt von Berlin, und damit auch das Regierungsviertel, sei Kontrollzone. Jedes Flugzeug - egal ob Verkehrsmaschine oder kleiner Privatflieger - müsse sich am Tower an den Flughäfen Tegel oder Tempelhof anmelden.

Der Flugraum über dem Regierungsviertel sei aber kein gesperrter Bereich. Eine solche Regelung wäre nach Ansicht Raabs auch nicht sinnvoll: «Ein Terrorist würde sich eh nicht daran halten.» Grundsätzlich würde ein von der Flugsicherung auf den Radarschirmen bemerktes Flugzeug, das auf Kanzleramt oder Reichstag zufliegt, sofort dem Nationalen Lage- und Führungszentrum der Bundesluftwaffe gemeldet werden. Das Lagezentrum war nach den Terroranschlägen vom 11. September vom Bundesverteidigungsministerium in Kalkar eingerichtet worden, um im Ernstfall schnell reagieren zu können.

Ein Ultraleichtflugzeug sei aber auf dem Radar so gut wie gar nicht wahrzunehmen, weil es zu leicht ist. Es wäre nur zu sehen, wenn es mit einem Transponder, quasi einem Radarantwortgerät, ausgerüstet ist. Damit sei normalerweise jedes Linien- oder Charterflugzeug ausgestattet. Der Pilot des Unglücksfliegers vom Freitag habe eine solche Einrichtung wohl gar nicht an Bord gehabt oder «er hatte sie nicht eingeschaltet», sagte Raab. (tso)

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