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Berlin: Food and Sex and the City

Was die Frau unbedingt haben muss: Einen schwulen besten Freund, einen Frisör ihres Vertrauens und einen Lieblingsasiaten. Auf jeden Fall gilt das für die Frauen von „Sex and the city“.

Was die Frau unbedingt haben muss: Einen schwulen besten Freund, einen Frisör ihres Vertrauens und einen Lieblingsasiaten.

Auf jeden Fall gilt das für die Frauen von „Sex and the city“. Und somit auch für echte Liebhaber der Serie. Die Carrie und ihren Freundinnen gedanklich auch treu bleiben, wenn sie uns seit längerer Zeit von den Programmchefs verwehrt werden. Dabei würden viele Frauen diese Serie auch mit Vergnügen in Dauerschleife sehen. Egal.

Zu den Pflichtaccessoires: Bisher konnte ich darin nicht punkten. Mein bester Freund ist gerade Vater geworden, und es gibt nicht zwei Papas, sondern ihn und die Mama. Mein Lieblingsfrisör wohnt 600 Kilometer weit weg. Aber immerhin habe ich das „To Loc“ entdeckt.

Kleiner kann ein Lokal eigentlich nicht sein als der Indochinese in der Nähe vom Görlitzer Bahnhof. Der Raum ist ein Schlauch, manchmal muss man andere Gäste bitten, die Stühle anzurücken, um überhaupt hereinzukommen. Rechts steht eine helle Holzbank an der einen Wand, links Hocker und Stehtische. Es ist sauber und hell.

Geradeaus die Vitrine: Voller Orangen. Dahinter die offene Küche. Man kann in die Pfannen schauen. Sehen, wie das Rotbarschfilet und die Duftpilze (6 Euro 90) angebraten werden. Und: Hier sollte man etwas wagen. Furcht erregende Namen bestellen wie „Rohe Frühlingsrollen“ (2 Euro 50). Das sind Reisnudeln mit Salat, Tofu und frischer Minze, in ganz dünnes Reispapier eingewickelt, unfrittiert. Dazu Erdnusssoße.

Das Beste daran ist: Bei jedem Bissen denkt man „Mmh, schmeckt das gut!“ und „Wahnsinn, ist das gesund!“ Und zwar in der Reihenfolge. Die Erdnusssoße mit Stückchen hat einen potenziellen Suchtfaktor, den bei mir sonst nur Nutella erreicht. Das Gemüse ist knackig, die Kräuter sind frisch gezupft. Fettaugen sind nicht auszumachen. Frisch gepresste Säfte gibt es auch noch. Und die Maschine läuft andauernd und übertönt somit garantiert alle Fußball-Freudenschreie, die von der Straße hereinschallen.

Übrigens: Am heutigen Dienstag, den 4. Juli, ist ab 20 Uhr 15 „Sex and the City“-Abend auf ProSieben, da werden fünf besonders beliebte Episoden hintereinander gezeigt. Erst indochinesisch essen, dann Geschichten aus New York? Das ist doch ein perfektes Alternativprogramm.

To Loc, Wiener Straße 61, Kreuzberg. Tel. 32 50 53 46. Geöffnet montags bis freitags von 12 bis 24 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 24 Uhr.

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