zum Hauptinhalt
Die Reparatur von Berlins Straßen ist mittlerweile zur Aufgabe für Generationen geworden.

© dpa

Forderung nach mehr Geld für Straßenbau: Dekra: Schlaglöcher können tödlich sein

Mehr Investitionen in den Straßenbau fordert die Dekra. Die Prüforganisation begründet das mit fatalen Folgen, die etwa eine Fahrt durch ein Schlagloch haben kann - die aber womöglich erst mit Verspätung eintreten.

Kann ein Schlagloch zu einem tödlichen Unfall führen? „Ja“, sagt Mario Schwarz von der Prüforganisation Dekra. Und fordert den Senat auf, den Investitionsstau bei der Straßeninstandhaltung abzubauen. Auf rund 400 Millionen Euro soll er sich inzwischen angehäuft haben.

Beim Durchfahren eines Schlaglochs könne ein Reifen beschädigt werden, was nicht sofort bemerkt werden müsse, sagte Schwarz am Dienstag, als er den Dekra-Sicherheitsreport 2014 vorstellte. Auch erst Wochen später könne ein solcher Reifen bei dann hohem Tempo – etwa auf der Autobahn – platzen und zu einem schweren Unfall führen. Die Ursache sei dann kaum nachzuweisen, sagte Schwarz. Auch Pfützen auf der Fahrbahn, denen Autofahrer abrupt ausweichen wollten, könnten so zu einer Gefahr werden. Und auch die unterlassene Pflege von Radwegen berge eine Gefahr, weil Radler dann oft auf die Straße auswichen, ohne dort eine besondere Spur zu haben. Selbst fehlende Fahrbahn-Markierungen seien unfallträchtig, sagte Schwarz weiter, der früher als Gutachter nach Verkehrsunfällen gearbeitet hat.

Die Zahl der Verkehrstoten ist in den vergangenen Jahren – mit einer Ausnahme – zwar stetig zurückgegangen, Ziel müsse es aber sein, auf null zu kommen. Dass dies möglich sei, hätten Potsdam 2011 und Frankfurt (Oder) 2010 und 2012 gezeigt, sagte Andreas Kraus, der Leiter der Dekra-Konzernrepräsentanz Berlin. Weniger Tote und Verletzte im Straßenverkehr gäbe es auch, wenn noch mehr Autofahrer mit Bahnen und Bussen fahren würden, sagten die Dekra-Experten. Deshalb müsse auch der Nahverkehr weiter ausgebaut werden.

Wichtig sei ferner eine frühe Verkehrserziehung an Schulen, für die es ausreichend Mittel geben müsse. Von der Polizei fordert die Dekra zudem, nur „gezielte Verkehrskontrollen“ an Unfallschwerpunkten vorzunehmen und nicht „abzukassieren“.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false