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Berlin: „Foul, Herr Wowereit!“ – „Nee, das war nur Bodycheck“

Am Roten Rathaus setzte Moderatorin Sandra Maischberger zur verbalen Grätsche an. „Fußball ist ein Mittel für intolerante Leute, um ihre Aggressionen rauszulassen.

Am Roten Rathaus setzte Moderatorin Sandra Maischberger zur verbalen Grätsche an. „Fußball ist ein Mittel für intolerante Leute, um ihre Aggressionen rauszulassen.“ Rumms, das saß.

Später revanchierte sich Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit : „Wer will, lässt den Fernseher aus. Man kann Ihre Sendung ja auch abschalten!“

„Foul!“, rief Giovanni di Lorenzo , Chefredakteur der „Zeit“, dazwischen.

„Nee, das war nur ein Bodycheck“, antwortete Wowereit und grinste.

Nette Doppelpässe wurden am Freitagabend in der Mitte Berlins gespielt. Eigentlich sollte es da um „Pok ta Pok“ gehen. So wird das älteste Ballspiel der Welt genannt, das vor 3000 Jahren in Mexiko gespielt wurde. Die Spieler müssen dabei einen brennenden Ball durch einen Ring schießen – mit dem Unterarm. (Aufführung heute letztmals um 20.30 Uhr vor dem Roten Rathaus; Eintritt frei).

Am Freitag aber sollte noch ein bisschen über die der WM gesprochen werden. Maischberger erinnerte sich an einen Besuch beim europäischen Verband Uefa: „Ich kam mir vor wie bei einem Jahrestreffen internationaler Mafiosi“, sagte sie. Die älteren Herren hätten Zigarren in der Hand gehabt, die Fußballer sahen aus wie „minderbemittelte Killer“. Wowereit mahnte, doch bitte ein Ereignis wie die WM nicht wieder typisch-deutsch mies zu machen – und erntete Applaus vom Publikum.

WM-Kulturchef André Heller konnte nicht kommen, er bereitete die kleine Eröffnungsfeier in München vor. Über die Absage der großen WM-Eröffnungsfeier in Berlin hat sich DJ Paul van Dyk geärgert. („Das hat mich nicht verwundert, das war alles nicht so professionell“). Immerhin hat er Tickets, und zwar nach eigener Aussage für das WM-Spiel „Deutschland gegen Paraguay“. Leider spielen die bei der WM gar nicht gegeneinander. AG

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