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Frage zur Wahl: Sollen Kitas künftig kostenfrei sein?

Die Spitzenkandidaten von SPD, CDU, Linkspartei/PDS, Bündnis 90/Grüne und FDP beziehen Stellung zur Frage, ob Kindergärten und Kitas künftig kostenlos sein sollen.

SPD: Klaus Wowereit

Ja. Genau darum hat der von mir geführte Senat bereits in dieser Wahlperiode beschlossen, dass das letzte Kindergartenjahr vor der Einschulung vom 1. Januar 2007 an beitragsfrei sein wird. Damit bauen wir die im Bundesvergleich schon heute hervorragende Betreuungssituation von Kindern im Vorschulalter in Berlin aus. Wir wollen die gute Vorbereitung auf die Schule aber weiter verbessern. Ziel muss es sein, dass alle Kinder in die Kita gehen können. Deshalb werden wir in der nächsten Legislaturperiode dafür sorgen, dass auch das erste und zweite Kitajahr beitragsfrei werden.

CDU: Friedbert Pflüger

Ja! Ich strebe schrittweise die völlige Kostenfreiheit der Kinderbetreuung in unserer Stadt an. Gemeinsam mit den anderen Bundesländern wollen wir ein Finanzierungskonzept erarbeiten, um Kindern in Berlin zukünftig den kostenlosen Besuch einer Kita zu ermöglichen. Als Vater von zwei Kindern weiß ich: Wir brauchen bessere Betreuungsangebote für unter Dreijährige und längere Öffnungszeiten der Kitas. Kinderstadt Berlin: Ich will Müttern und Vätern - ganz gleich, ob alleinerziehend oder verheiratet - in unserer Stadt eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen.

FDP: Martin Lindner

SPD und CDU gehen auf Stimmenfang mit dieser Behauptung. Wie das finanziert werden soll, verraten sie nicht. Das ist unseriös und populistisch. Macht die SPD Ernst, brechen die Einnahmen der Kitas aus den Elternbeiträgen weg. Das führt zwangsläufig zu einer Verschlechterung der Zustände, die in vielen Kitas ohnehin miserabel sind. Für mich gilt: Qualität vor Populismus! Ich will eine verpflichtende, kostenlose Klasse vor der 1. Klasse, eine Start-Klasse. Dort werden Schüler gezielt gefördert und Sprachdefizite abgebaut, damit jeder dem Unterricht folgen kann. Das schafft faire Startchancen.

BÜNDNIS 90/GRÜNE: Franziska Eichstädt-Bohlig

Wir haben immer gesagt, dass das letzte Kitajahr kostenfrei sein muss. Langfristig wollen wir, dass die Kita komplett gebührenfrei ist. Dazu muss der Bund das notwendige Geld bereitstellen, denn Berlin kann das nicht alleine finanzieren. Zuerst sollen die Haushalte mit Niedrigeinkommen befreit werden. Wir wollen aber überdies eine Qualitätsverbesserung, denn Kitas müssen Bildungseinrichtungen werden. Dazu wollen wir, dass jeder fünfte Euro der zu erwartenden Mehreinnahmen in die Bildung fließt. Eine vollständige Kostenbefreiung ohne Qualitätsverbesserung lehne ich ab.

Die Linke/PDS: Harald Wolf

Kitas sind Bildungseinrichtungen, die immer wichtiger werden, um Kindern unabhängig von ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft gleiche Bildungschancen zu ermöglichen. Wir treten grundsätzlich dafür ein, dass Bildung von der Kita bis zur Hochschule gebührenfrei ist. Ein erster Schritt dorthin ist das kostenfreie letzte Kitajahr vor Schulbeginn von 2007 an. Ich finde es gut, dass auch die SPD inzwischen gebührenfreie Kitas anstrebt. Wir werden dafür streiten, dass damit keine Zugangsbeschränkungen, keine Angebotsreduzierungen und keine Mehrarbeit für die Kita-Erzieherinnen einhergehen. (Tsp)

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