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Das Freibad Kreuzberg öffnete bereits am 30. April.

© dpa

Freibadsaison: Wasser zu kalt – Freibäder öffnen später

Erst am 11. Juni sind die meisten Freibäder verlässlich geöffnet. Schuld am schleppenden Start der Freibadsaison sind vor allem die kalten Nächte.

Die Sonne scheint aus einem makellosen Himmel, doch die Freibadsaison will nicht so recht in Gang kommen. Schuld sind vor allem die kalten Nächte. Weil die Temperaturen bis nah an die Frostgrenze zurückgehen, liegen auch die Wassertemperaturen in den Naturbädern und einigen ungeheizten Sommerbädern nach Angaben der Bäderbetriebe bei 14 bis 16 Grad. Das ist selbst den Profis kaum zumutbar. Bleibt im Zweifel nur die Halle.

Geöffnet sind derzeit elf Natur- und Freibäder, darunter das Sommerbad Kreuzberg, die Kombibäder Mariendorf und Spandau-Süd sowie das Strandbad Wannsee. Am Samstag soll auch das Kombibad Seestraße in Wedding seinen Sommerbetrieb starten. Das Sommerbad Olympiastadion hatte am Wochenende einen Fehlstart, weil noch Frostschäden behoben werden mussten, und der Fliesenleger nicht rechtzeitig fertig wurde. Die Gäste standen vor verschlossenen Türen. Das Bad soll in den nächsten Tagen, spätestens am Wochenende, öffnen. „Bisher können wir die Nachfrage mit den geöffneten Bädern sehr gut abdecken“, sagte Bäderbetriebe-Sprecher Matthias Oloew. Am Strandbad Wannsee wurden am Sonntag nur 2000 Besucher gezählt, in Spandau-Süd waren es 600.

Bis auf den „kleinen Lapsus“ mit dem Fliesenleger läuft bei der Umstellung von Hallen- auf Sommerbadbetrieb laut Oloew alles nach Plan. Der sieht in diesem Jahr vor, dass die meisten Freibäder verlässlich erst ab 11. Juni geöffnet sind. Bis dahin wird je nach Wetterlage entschieden, ob der Badebetrieb draußen starten kann und die Hallenbäder geschlossen werden. „In den vergangenen Jahren hatte es Kritik gegeben, weil wir die Hallen schon im Mai geschlossen hatten“, sagte Oloew. Damals war das Wetter nicht so sommerlich wie in diesem Jahr. Für Berufstätige sei der Hallenbetrieb ohnehin geeigneter, weil abends bis 22 Uhr geschwommen werden kann. In den Freibädern ist schon um 19 Uhr Schicht.

Mehrere Hallenbäder sind derzeit allerdings wegen Sanierung geschlossen, darunter das 50-Meter-Becken in der Finckensteinallee in Steglitz-Zehlendorf. Am Mittwoch beginnen dort die Bauarbeiten. Für zehn Millionen Euro soll das einstige Lehrschwimmbecken der „SS-Leibstandarte Adolf Hitler“ auf modernen Standard gebracht werden.

Die Wetteraussichten sind kaum freibadtauglich. Das stabile Hoch über Mitteleuropa inklusive Berlin verabschiedet sich langsam gen Osten. Schon am Mittwoch kann es „leicht tröpfeln“, sagen die Meteorologen. Für den Donnerstag wird die erste „Störungszone“ erwartet, mit dichter Bewölkung und richtigen Schauern. Nach einer Regenpause am Freitag soll auch das Wochenende eher feucht werden. Die Temperaturen bleiben allerdings milde bei 16 bis 20 Grad. Für dürregeplagte Gärtner und Landwirte also positive Nachrichten.

Die Erdbeeren müssen derzeit beregnet werden, erklärt Holger Klementz, Sprecher von „Buschmann & Winkelmann“ in Klaistow. Der Spargel schafft es auch so. „Die Wurzeln reichen drei bis sechs Meter tief.“ Ein bisschen Regen wäre auch den Spargelbauern recht, aber nur „so zwischen 22 Uhr und 1 Uhr morgens“ Das verbindet sie mit den Freiluftschwimmern. Thomas Loy

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