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Dieses Schild könnte Berlinerinnen und Berlinern in der nächsten Zeit öfter begegnen.

© imago images/Bihlmayerfotografie

Freiheiten für Geimpfte und Genesene: Berlin hebt bei 2G-Regelung Masken- und Abstandspflicht auf

Geimpfte bekommen mehr Freiheiten: Der Senat erlaubt in einigen Bereichen den Verzicht auf Masken und Abstand – etwa in der Gastronomie und bei Veranstaltungen.

Von Sonja Wurtscheid

Geimpfte und genesene Personen erhalten in immer mehr Bundesländern Freiheiten zurück. Auch der Berliner Senat hat am Dienstag beschlossen, dass bei Veranstaltungen, zu denen nur Geimpfte und Genesene (2G) zugelassen sind, die Masken- und die Abstandspflicht wegfallen können.

Begründet wird der Schwenk zu 2G auch mit dem Schutz von ungeimpften Menschen. Denn auch Geimpfte können das Coronavirus weiter in sich tragen und verbreiten. Man wisse, dass bei einer Mischung von Ungeimpften und Geimpften – etwa auf Veranstaltungen in Innenräumen – ein hohes Infektionsrisiko bestehe, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD).

Ausnahmen auf 2G-Veranstaltungen für Kinder und Menschen, die sich nicht impfen lassen können, solle es daher nicht geben. Das sei zwar eine sehr strenge Regelung. Wenn man aber Ausnahmen für alle diese Menschen mache, könne man auch gleich bei 3G bleiben, sagte die SPD-Politikerin. Aus infektiologischer Sicht mache eine 2G-Regel nur dann Sinn, wenn sie auch strikt sei.

In Berlin sind 2G-Veranstaltungen nach dem Senatsbeschluss jetzt in der Gastronomie, bei Freizeitveranstaltungen, privaten Feiern, Großveranstaltungen, körpernahen Dienstleistungen, bei touristischen Angeboten, beim Sport sowie in Saunen, Zoos und Spielhallen möglich.

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Im Einzelhandel wird es dagegen keine 2G-Regelung geben, sagte Kalayci. Auch Gottesdienste und Veranstaltungen mit gesetzlicher Grundlage – Wahlen, Betriebs- oder Parteiversammlungen – müssten immer allen Menschen offenstehen.

2G-Regelungen in zahlreichen Bundesländern

Auch Niedersachsen eröffnete am Dienstag 2G-Optionen für bestimmte Branchen. Rheinland-Pfalz hatte seine Corona-Verordnung bereits angepasst, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt planen ebenfalls 2G-Optionen. In Baden-Württemberg sollen diese dann in Kraft treten, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz der Hospitalisierungen einen bestimmten Wert überschreitet. In Hamburg können Gastronomen und Veranstalter schon seit längerem entscheiden, ob sie die 2G- oder 3G-Regel anwenden.

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Mit der Umsetzung der 2G-Optionen ist auch die Hoffnung verbunden, dass sich mehr Menschen impfen lassen. Senatorin Kalayci erwartet mehr Impfbereitschaft von den Einwohnern und Einwohnerinnen Berlins. Bei den 3G-Regelungen habe es „das Missverständnis in der Gesellschaft“ gegeben, „dass Testen genauso sicher ist wie Impfen“, das sei aber nicht der Fall, sagte Kalayci.

Das Testen habe erste Freiheiten ermöglicht, inzwischen gebe es aber „ein Impfangebot in ausreichender Form, für alle Menschen. Deswegen ist unsere Erwartungshaltung, dass dieses Impfangebot auch in Anspruch genommen wird – damit wir zu mehr Sicherheit kommen“. Der Impf-Sonderzug der Berliner S-Bahn fährt am Donnerstag noch einmal von 9.55 bis 13.49 Uhr auf der Ringbahn – mit doppelter Zahl an Impfdosen.

Auf wirtschaftliche Folgen eines weiteren Lockdowns durch stagnierende Impfbereitschaft hat das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen hingewiesen. Wissenschaftler warnen vor drohenden Umsatzeinbußen etlicher Branchen im diesem Fall. Eine flächendeckende 2G- Regelung würde laut einer Studie des Instituts erheblich weniger kosten, als etliche gesellschaftliche Bereiche im Herbst oder Winter erneut ganz schließen zu müssen.

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