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Gemeinschaftserlebnis. Zu einem Freiwilligentag in der Neuköllner Gropiusstadt gehörte unter anderem die Aktion „Rolli-Tandems“: Helfer unternahmen mit Senioren aus dem Wohnheim „Kurt-Exner-Haus“ einen Ausflug durch einen Rosengarten.

© promo/Bettina Hahn

Freiwilligen-Initiative: Mitmach-Aktionen in der ganzen Stadt

Zum zweiten Mal startet die „Berliner Engagementwoche“ – und diesmal dauert sie gleich 20 Tage.

Immer mehr Bürger in Deutschland engagieren sich ehrenamtlich – und in Berlin nahm alles seinen Anfang. Vor 25 Jahren entstand der Verein „Die Hilfsbereitschaft“ mit dem Ziel, eine neue Kultur des Helfens vor allem in der Bildungs-, Jugend- und Seniorenarbeit zu entwickeln. Seit 1988 firmiert man auch als Landesfreiwilligenagentur. Am Freitag beginnt nun die zweite Berliner Engagementwoche, in die der zwölfte Berliner Freiwilligentag integriert ist.

Geschäftsführerin Carola Schaaf-Derichs ist seit 20 Jahren dabei. Die Psychologin mit den Schwerpunkten gesellschaftliche Prozesse und Gerontologie hatte sich spontan auf die Ausschreibung des Postens beworben und hat es nie bereut. „Wir waren damals die erste Freiwilligenagentur in Deutschland“, erinnert sie sich und findet „die Bandbreite der Möglichkeiten total faszinierend“.

Im Jahr 2000 kam man bei einer Fachtagung mit Gleichgesinnten aus den USA ins Gespräch, wo bürgerschaftliches Engagement ebenso wie in Großbritannien eine lange Tradition hat. Die Organisation New York Cares wurde 2001 zum Vorbild des ersten Freiwilligentags mit 22 Projekten. 2010 organisierten bereits mehr als 100 deutsche Städte und Kommunen eine solche Veranstaltung. Allein in Berlin gab es 81 Mitmach-Aktionen. Das reichte vom Saubermachen im Mauerpark und in einer Seniorenfreizeitstätte über Marmeladeherstellung bis hin zum Bau einer Schmetterlingsinsel.

Viele, die mitmachen wollte, hatten aber am Freiwilligentag keine Zeit oder ihre Veranstaltung passte nicht auf einen Sonnabend. So entstand im vorigen Jahr die Berliner Engagement-Woche. Mehr als 70 gemeinnützige Akteure boten über 150 Mitmach-Aktionen, Schnupperkurse und Informationsveranstaltungen.

Schon die erste Engagement-Woche dauerte 16 Tage, weil der Termin mit den Berliner Wahlen kollidierte und man das Programm strecken musste. Wegen großer Nachfrage wurde der Zeitraum jetzt auf den 14. September bis 3. Oktober ausdehnt. Bereits am Freitag werden Senioren aus der betreuten Wohneinrichtung Myliusgarten in Köpenick mit Ehrenamtlichen den Bau eines Hochbeetes beginnen. Am Sonnabend bitten nicht nur der Tagesspiegel (Saubere Sache) und die Initiative WirBerlin (Berlin – unsere saubere Stadt) zur großen Reinigungs- und Pflegeaktion. Die Deutsche Rheuma-Liga lädt am Mariendorfer Damm zum Freiwilligentag ein. Zu den vielen folgenden Aktionen gehören eine Ehrenamtsbörse im Rathaus Schöneberg (20.9. ab 12 Uhr), das Frühchen-Patenschaftsprojekt des DRK City und die Verleihung des Berliner „Pflegebärs“ (beides am 24. 9.) sowie der Aktionstag „Voneinander lernen – füreinander da sein“ (26. 9.).

Der ursprüngliche Freiwilligentag ist dabei nicht auf der Strecke geblieben: Er wird am 28. September noch kleinteiliger in den Bezirken organisiert. Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband organisiert die stadtweite Veranstaltung mit Aktionen in sieben Kategorien wie „Handwerk und Bau“, „Kultur und Lesen“ oder „Spiel und Bewegung“. Und das Freiwilligenzentrum „Sternfischer“ in Treptow-Köpenick veranstaltet seinen schon traditionellen eigenen Freiwilligentag.

Weil auch bürgerschaftliches Engagement organisiert sein will, haben der Verein „Die Hilfsbereitschaft“ und die Akademie für Ehrenamtlichkeit sogar den Ausbildungsgang „Freiwilligenmanagement“ ins Leben gerufen. „Viele junge Universitätsabsolventen interessieren sich für diese Zusatzqualifikation“, sagt Carola Schaaf-Derichs.

Informationen online unter

www.berliner-engagement-woche.de (E-Mail: treffpunkt@freiwillig.info)

www.bft.engagiert-in-deutschland.de

www.sternenfischer.org/projekte

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