zum Hauptinhalt
240213_0_092a9e26.jpeg

© dpa

Freundschaftsspiel: Erst mal noch ein Pint

Berlin im Fußballfieber: Das Freundschaftsspiel gegen England hat Deutschland verloren. Die befürchtete Randale zwischen den Fans der Mannschaften blieb aus - bis auf kleinere Zwischenfälle.

Auch nach dem Schlusspfiff der Partie Deutschland gegen England im Olympiastadion sind befürchtete schwere Ausschreitungen ausgeblieben. Die Polizei meldete am späten Mittwochabend keine größeren Zwischenfälle.

Vor Beginn des Fußball-Länderspiels war es allerdings zu Rangeleien in der Nähe des Olympiastadions gekommen. Von einer Restaurantterrasse aus warfen Fans Gläser und Flaschen auf eine Straße und reagierten offenbar damit auf eine Provokation deutscher Fans. Die Polizei hatte die Lage aber schnell im Griff und räumte das Gebäude. Drei Fans wurden vorläufig festgenommen.

Zudem kam es am Südeingang des Stadions zu Auseinandersetzungen zwischen deutschen und englischen Fans, auch hier flogen Gegenstände und es kam zu Schlägereien. Festgenommen wurde aber niemand. Schwerverletzte gab es nach ersten Angaben nicht.

Bei einer Schlägerei am Breitscheidplatz war ein britischer Fan am Nachmittag verletzt worden. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften und einem Hubschrauber am Stadion im Einsatz. Insgesamt waren 750 Beamte der Bundespolizei dabei, dazu 1500 Berliner Polizisten. Unterstützt wurden sie von Beamten der britischen Polizei, so genannten Spottern. Sie behielten britische Fans im Blick.

Exakt 2926 Fans kamen nach Zählung der Bundespolizei mit Flugzeugen in Tegel und vor allem in Schönefeld an. Dazu trafen mehrere Tausend mit dem Zug ein, da Flüge nach Lübeck oder Hannover billiger waren. Sieben besonders gewaltbereite Hooligans wurden von den Beamten angesprochen und ermahnt. Zudem wurden 140 als sogenannte Risikofans von den britischen Beamten identifiziert, die während ihres Aufenthalts besonders beobachtet wurden.

In der Ankunftshalle des Flughafens Schönefeld wurden auch zwei Berliner Fußball-Schläger von Ermittlern der Berliner Spezialeinheit „Hooligan“ erkannt. Die polizeibekannten Männer seien dort als „Aufklärer“ unterwegs gewesen, hieß es – und wurden nach Hause geschickt. 17 weitere deutsche Krawallmacher wurden in der Stadt angetroffen und angesprochen. In der Nacht zum Mittwoch hatte es Attacken betrunkener britischer Fans gegeben. Fünf englische Fans wurden wegen Körperverletzung und Landfriedensbruchs festgenommen, 15 weitere erhielten Platzverweise. Am Alexanderplatz hatten Engländer eine Gruppe von Zivilpolizisten attackiert, die von ihnen für deutsche Fans gehalten worden waren.

Am Tag selbst blieb es weitgehend friedlich. Eine Abordnung britischer Fans legte ein Blumengebinde am Holocaust- Mahnmal ab. Die meisten fieberten mit viel Bier in den Kneipen und Pubs der Innenstadt auf den Beginn des Spiels hin. Treffpunkte waren die Irish Pubs im Europa-Center und an der Friedrichstraße: das „Oscar Wilde“ war bereits gegen Mittag prall gefüllt. Viele der Fans haben die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland verpasst, hatten sich aber viel von den Fanfesten erzählen lassen und wie gut überall die Stimmung gewesen sei. So – das hofften sie jedenfalls – sollte es auch am Mittwoch sein. (AG/amy/Ha/oew)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false