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Berlin: Frieden!

Erwarten Sie jetzt bloß keine Erklärung. „Ostberlin – Stadt des Friedens“ steht auf dem seltsamen Plakat in Prenzlauer Berg.

Erwarten Sie jetzt bloß keine Erklärung. „Ostberlin – Stadt des Friedens“ steht auf dem seltsamen Plakat in Prenzlauer Berg. Das hat ganz vage diesen speziellen DDR-Sound, sieht man davon ab, dass Ost-Berlin damals „Berlin – Hauptstadt der DDR“ hieß und die zuständigen Organe niemals irgendjemandem eine gute Heimfahrt wünschten. Die Zielgruppe des Wunsches ist dagegen klar: Die gebürtigen Erlanger, Koblenzer und Sindelfinger, also praktisch alle Neuberliner der letzten Dekade.

Es ist bei solchen Schildern sehr schwer, die Untertöne herauszulesen. Steht da zwischen den Zeilen womöglich: „Haut ab und lasst uns in Frieden“? Oder besagt der Wunsch in Wirklichkeit neidisch: „Ihr dürft in den Westen, wir müssen hier bleiben“? Man weiß es nicht. Aber es wäre nett von den Erlangerkoblenzersindelfingern, wenn sie uns übers Fest nicht ganz mit den eingeborenen Prenzlbergern allein lassen würden.

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