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Friedenau: Einsturzgefahr: Kirche geschlossen

Das Dach der Friedenauer Kirche ist einsturzgefährdet. Die Gemeinde sammelt jetzt Spenden, damit die Kirche wiedereröffnet werden kann.

Metallstreben stehen an der Außenwand der Philippus-Kirche in Friedenau. Seit der letzten Woche ist das 1962 errichtete Gotteshaus – nicht weit entfernt vom S-Bahnhof Innsbrucker Platz – gesperrt. „Wir hatten nach dem letzten Winter den Eindruck, dass unser Dach durch den vielen Schnee Schaden genommen hat“, sagt Pfarrer Wolfgang Blech. Doch die Gutachter, die das Dach der Kirche an der Stierstraße untersuchten, haben die Gemeinde überrascht. Die mit Leimbindern ausgeführte Dachkonstruktion sei nicht mehr sicher, hieß es. Es bestehe Einsturzgefahr.

Schon seit Pfingsten feiern die Friedenauer Christen ihre Gottesdienste im Saal des benachbarten Gemeindehauses. Eine Sanierung des Daches würde die Philippus-Nathanael-Kirchengemeinde rund 450 000 Euro kosten. Wollte man die vom Denkmalschutz geschützte Neubaukirche entledigen, wären dafür 370 000 Euro fällig, allerdings ohne die Kosten für den Abriss des benachbarten, frei stehenden Glockenturms, die zusätzlich hinzukämen. Sparen würde man also kaum. „Für uns als Gemeinde kommt ein Abriss aber ohnehin nicht infrage“, sagt Pfarre Blech. Das meint auch der ehemalige EKD-Synodale Klaus Wittmann, der erst vor kurzem nach Friedenau gezogen ist. „Der Architekt der Kirche hat beim Wettbewerb um die Gedächtniskirche hinter Eiermann den zweiten Platz belegt“, sagt Wittmann.

Bislang haben die Friedenauer Christen ein erstes Benefizkonzert geplant: Hanno Müller-Brackmann, Bariton an der Staatsoper, hörte in einem Gottesdienst von den Schäden an der Kirche. Spontan schlug er vor, zusammen mit Kollegen und den Chören der Gemeinde für das Gotteshaus zu musizieren. Am 27. November soll das Konzert in der nahe gelegenen Nathanael-Kirche stattfinden. In der Hoffnung, dass das Gotteshaus an der Stierstraße irgendwann im nächsten Jahr wieder benutzbar wird.

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