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Friedrichshain: Parkverbot empört die Hundebesitzer

In Friedrichshain soll das Hundeverbot konsequenter durchgesetzt werden. Hundehalter reagieren wütend. Nach den Ferien sollen mehr Kontrolleure im Einsatz sein

Auf einer Bank in der Hundeverbotszone am Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain sitzt die 66-jährige Monika Wichmann. Ihre 13-jährige Enkelin Jenny hält ihren Parson Russell Terrier Maja an der Leine, der laut anfängt zu kläffen, sobald man sich nähert.

Für den Vorstoß des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, das Hundeverbot in einigen Parks konsequenter zu ahnden, hat Wichmann kein Verständnis. „Das ist doch alles Abzocke!“, schimpft sie. Es sei ja jetzt schon alles verboten.

Auch Marcel N., ein Schauspieler, hält nichts von Hundeverbot und Leinenzwang. Seine Weimeranerhündin tollt über die Rasenflächen des Parks. Von den 28 Mitarbeitern des Ordnungsamtes, die sich fortan verstärkt um die Durchsetzung von Auslaufverbot und Maulkorbpflicht einsetzen sollen, ist nichts zu sehen. „Ich halte mich da nicht dran“, sagt der 30-Jährige, „der Hund ist gut erzogen. Warum soll ich ihn da an die Leine nehmen?“ Auch von den bis zu 50 Euro Bußgeld lasse er sich nicht abschrecken. Außerdem mache seine Anni „nur ins Gebüsch“, sagt er. Das macht gleich noch mal 35 Euro.

Laut dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister Peter Beckers, Leiter der Abteilung Wirtschaft, Bürgerdienste und Ordnungsamt, plant der Bezirk die Kontrollen „mit den uns zur Verfügung stehenden Kräften in den nächsten Tagen zu verstärken“. Momentan seien noch viele Mitarbeiter im Urlaub. Besonders für die Hundeverbotszone am Märchenbrunnen und an dem Bachlauf im Volkspark Friedrichshain ist der SPD-Politiker guter Hoffnung, dass sich die Berliner einsichtig zeigen werden. Größere Schwierigkeiten erwartet er hingegen am Boxhagener Platz, wo die Anwohner schon mal die Verbotsschilder zerstören.

Tatsächlich scheinen viele Besucher des Volksparks dem Verbot eher positiv gegenüberzustehen. Besonders stört die meisten aber der Hundekot. Ein Parkbesucher wünscht sich beispielsweise, dass auch die Polizei mehr darauf achtet, dass die Hundehaufen entfernt werden: „Da sehen immer noch viel zu viele weg.“ Stephanie Kirchner

Stephanie Kirchner

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