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Friedrichshain: Wandel im Viereck

Der Investor stellt seine Pläne für das RAW-Gelände vor. Die jetzigen Nutzer sind skeptisch.

Die Nutzer im Revaler Viereck bekommen neue Nachbarn. In Zukunft soll es Handelsflächen mit Schwerpunkt auf Bio- und Fair-Trade-Produkte geben. In dem 71 000 Quadratmeter großen früheren R.A.W.-Gelände an der Revaler Straße in Friedrichshain sollen außerdem Sportangebote und generationenübergreifendes Wohnen die bereits vorhandene Kreativwirtschaft ergänzen. Solarenergie und Erdwärme sollen das Quartier mit Energie versorgen. Der Investor R.E.D. Berlin Development GmbH stellte diese Pläne am Mittwoch vor dem Bauausschuss von Friedrichshain-Kreuzberg vor. Noch existieren nur grobe Skizzen.

Moritz Müller, der vom Investor mit der Entwicklung des Areals beauftragt ist, kündigte an, alle Gebäude auf ihre Substanz zu prüfen. „Wir müssen sehen, was erhaltenswert ist.“ Vier Gebäude auf dem Gelände stehen unter Denkmalschutz. Abgerissen werden soll unter anderem der Hochbunker in der Mitte des fast 150 Jahre alten Industriekomplexes. Das heute von einer Mauer umschlossene Areal soll über eine breite Treppe mit der Warschauer Straße verbunden werden. Die R.E.D. kaufte das Gelände im Juli 2007 von der Vivico Real Estate. Es lag nach der Wende brach und wird seit 1998 von Zwischennutzern belebt.

Am 18. Februar trifft sich erstmals eine Arbeitsgruppe aus Bezirks-, Investoren- und Nutzervertretern. Wenn es zügig zu einem Bebauungsplanverfahren kommt, kann frühestens 2010 gebaut werden. „Wir wollen auf Augenhöhe kooperieren“, sagte Müller. In einer Mitteilung einer Interessenvertretung der Nutzer ist jedoch von „unsensibler Bauherrenhaltung“ die Rede. Kein Mietvertrag läuft über 2012 hinaus. „So kann man keine Augenhöhe herstellen“, sagte der Architekt Michael Rostalski, der für die Nutzervertretung an einem alternativen Konzept arbeitet, bei dem die historische Struktur erhalten bliebe.

Matthias Jekosch

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