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Ab Montag wird der Bahnhof Friedrichstraße mal wieder saniert.

© dpa

Friedrichstraße: Bahn entfernt Beton

Ab Montag wird der Bahnhof Friedrichstraße wieder einmal saniert. Denn bei der letzten Sanierung vor 13 Jahren wurde offenbar gepfuscht, was zum Herausfallen eines 25-Kilo-Betonbrockens im Dezember führte. Die Arbeiten sollen den Betrieb nicht stören.

Nach gut 13 Jahren rücken am Montag im Bahnhof Friedrichstraße wieder die Bauarbeiter an, um zu reparieren, was bei der im September 1999 abgeschlossenen Sanierung schief ging. Sie müssen an der Deckenkonstruktion Beton entfernen, der dort an unzulässigen Stellen angebracht wurde. Mitte Dezember letzten Jahres brach ein wohl rund 25 Kilogramm schwerer Brocken ab, durchschlug die Zwischendecke und landete auf dem Boden der stets belebten Empfangshalle. Nur mit viel Glück wurde kein Passant getroffen.

Nach Angaben der Bahn wurde der Beton bei der Sanierung an den sogenannten Gleiströgen angebracht, die wie Brücken den Bahnhof durchqueren – und zwar entgegen den Vorschriften. Auf diesen Trögen liegen auch die Bahnsteigplatten auf. Der Beton verhindert nach Angaben der Bahn nun, dass sich bei Temperaturschwankungen oder auch bei Zugfahrten der Stahl bewegen kann. Durch die jahrelange Spannung sei der Betonbrocken nun wohl abgebrochen. Zu sehen war von der Entwicklung nichts, denn die Gleiströge und Bahnsteigplatten sind durch den Einbau einer Rigips-Zwischendecke nicht zu sehen. Kontrollluken in der Decke sind nicht vorgeschrieben.

Die Bahn hatte zunächst nur den Bereich unter der Absturzstelle gesichert – entlang dem Gleis 4, auf dem die Züge des Regional- und Fernverkehrs Richtung Hauptbahnhof fuhren. Die Experten hätten den Absturz zunächst als einen einmaligen Fall eingestuft, hieß es dazu bei der Bahn später. Erst als nach rund einer Woche klar war, dass das Herabstürzen des Betonbrockens wohl auf Fehler bei der Sanierung zurückzuführen war, sperrte die Bahn auch die Bereiche unter den Trögen der anderen drei Gleise in der Haupthalle.

Damit Passanten die Sperrbereiche durchqueren können, ließ die Bahn Schutzgerüste aufstellen, auf deren Auflagen mögliche weitere herabstürzende Betonteile landen würden. Sogar in den Geschäften unter den jeweiligen Gleisen wurden diese Gerüste errichtet. Einige Läden nutzen sie nun zur Präsentation von Waren.

Silvester ließ die Bahn am Nachmittag die Halle dicht, weil es durch die zahlreichen Gerüste zu wenig Platz gab, um den erwarteten Besucheransturm aufnehmen zu können. Der Bahnhof ist sonst meist Ausgangs- und Abfahrtsstation für Besucher der Silvesterfeier am Brandenburger Tor.

Die Arbeiten, die nun beginnen, sollen etwa vier Wochen dauern, den Betrieb aber nicht beeinträchtigen. Danach muss auch die Zwischendecke erneuert werden, die für die Arbeiten aufgebrochen werden muss. Die S-Bahn war und ist nicht betroffen. Ihre Gleise liegen in der Nebenhalle mit einer anderen Konstruktion der Anlagen. Und noch eine gute Nachricht hat die Bahn: Die Statik des Bahnhofs sei zu keiner Zeit gefährdet gewesen.

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