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Berlin: Fristverlängerung für Vivantes

Sanierungsplan bis Mitte Mai – externe Berater empfohlen

Der Wirtschaftsausschuss des VivantesAufsichtsrates hat am Montag der Geschäftsführung eine Frist bis Mitte Mai eingeräumt, um ein Sanierungskonzept vorzulegen. Eigentlich sollte das Konzept bereits am Montag vorliegen. Doch die präsentierten Dokumente reichten den Ausschussmitgliedern nicht. Außerdem empfahl das Gremium der Geschäftsführung, sich externe Berater für die Finanzplanung und Sanierung ins Haus zu holen – ein deutliches Signal des Misstrauens gegen die Konzernleitung.

Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD), der als Eigentümer-Vertreter an der Sitzung teilnahm, blieb auch nach dem Ende der Beratung bei seiner schon vor Wochen geäußerten Forderung: „Die Geschäftsführung muss ein Konzept vorlegen, wie Vivantes mittelfristig schwarze Zahlen schreiben wird.“ Offenbar lässt er also das präsentierte Dokument nicht als das geforderte Konzept gelten. Er fügte hinzu: Solange dieser Plan nicht auf dem Tisch liege, werde der Senat über keine Finanzspritzen für den angeschlagenen Konzern entscheiden. Doch der Kreditrahmen für Vivantes von 230 Millionen Euro ist Mitte April aufgebraucht. Das Unternehmen braucht dann frisches Geld, zum Beispiel für die Gehälter seiner Beschäftigten. Doch Berlin wird nach Sarrazins Worten einen Monat später darüber beraten.

Allein für 2004 erwartet Vivantes ein Defizit von 45 Millionen Euro. Dies soll aufgefangen werden, indem die 12 000 Vivantes-Beschäftigten auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichten: Einsparung 34 Millionen Euro. Und zweitens soll Berlin die Zinszahlungen für die 190 Millionen Euro Altschulden des Unternehmens übernehmen: macht elf Millionen Euro. „Eine fantasieloses Konzept, das kein einziges Struktur-Problem löst“, heißt es von Ausschussmitgliedern. I.B.

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