zum Hauptinhalt
Auf der Mauer, auf der Lauer. Kleine Mittagspause im Monbijoupark.

© dpa

Frühlingswetter in Berlin: BSR wartet noch mit dem großen Frühjahrsputz

Der Frühling macht sich in Berlin bemerkbar, die Stadt bereitet sich bereits darauf vor: Mit einem Frühjahrsputz auf Berlins Straßen und ersten Garteneinkäufen im Baumarkt. Nur die Berliner Stadtreinigung wartet lieber noch ein bisschen.

FEGEN. Den Berliner Stadtreinigungsbetrieben (BSR) hat der milde Winter viel doppelte Arbeit erspart: Was nicht gestreut werden musste, braucht jetzt auch nicht weggefegt zu werden. Zurzeit laufe die reguläre Straßenreinigung, „aber noch nicht der große Frühjahrsputz“, sagt BSR-Sprecher Sebastian Harnisch. Der werde gestartet, wenn ganz bestimmt niemand mehr die Gehwege streuen müsse. „Großer Frühjahrsputz“ bedeutet bei der BSR, dass „von Hauswand zu Hauswand“ geputzt wird – also alle Bereiche der Straße mit besonderem Blick auf vielleicht erfrischungsbedürftige Mülleimer und illegale Sperrmüllhaufen. Wer noch irgendwo Weihnachtsbäume entdeckt, kann sie dem Service-Center der BSR unter (030) 7592 4900 melden. Sie werden dann bei der Hausmüllabfuhr mitgenommen.

Der Wintersplitt oder Streusand auf Gehwegen und Plätzen wird bei der regulären Straßenreinigung weggefegt. Pech haben nur jene, die an nicht ausgebauten Straßen in Randbezirken wohnen, die zum Reinigungsverzeichnis C gehören: Dort muss jeder selber fegen. „Haushaltsübliche Mengen“ von Splitt – also etwa ein Zehn-Liter-Eimer – dürfen laut Harnisch in die Hausmülltonne, sofern die nicht schon mit anderen Dingen sehr schwer beladen ist.

BLÜHEN. Der frühe Frühling macht sich auch in der Pflanzenwelt bemerkbar – alles grünt und blüht rund vier Wochen zeitiger als sonst, sagt Horst Goltz, der seit 1953 im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes ehrenamtlich die Entwicklung der Vegetation in Potsdam-Hermannswerder beobachtet und täglich Aufzeichnungen zu Knospen, Blüten und Blättern macht. Haselnusssträucher und Erlen seien bereits verblüht – Allergiker wissen es längst – bei der Stachelbeere beginne der Knospenaustrieb.

Erfrischend. Der Hund mag vielleicht ins Wasser springen, alle anderen sollten noch warten: Das Wasser in Spree, Havel, Müggelsee ist mit vier Grad doch etwas zu kühl.
Erfrischend. Der Hund mag vielleicht ins Wasser springen, alle anderen sollten noch warten: Das Wasser in Spree, Havel, Müggelsee ist mit vier Grad doch etwas zu kühl.

© dpa

Der Frühling hält Einzug in Berlin

SUMMEN. In den Berliner Parks und Gärten summt es kräftig. Bienen kündigen mit den ersten Krokussen den Frühling an. Sie profitieren von den ungewöhnlich hohen Temperaturen. Gute Aussichten für Marc-Wilhelm Kohfink vom Imkerverband Berlin: Er freut sich nach zwei bienenarmen Jahren auf einen schwarmstarken Sommer, vorausgesetzt, der Winter ist jetzt endgültig vorbei. Imkern rät er zur Vorbereitung: Wer die kleinen Honigsammler nicht vergrätzen will, müsse im Mai und Juni genügend Bienenkästen bereitstellen. Denn für Berliner und Bienen gilt im Sommer gleichermaßen: Wird es zu eng, verlassen sie die Stadt.

ERNTEN. Dass es noch mal kalt wird, fürchtet Gerhard Neumann, der Neumanns Erntegarten in Potsdam betreibt. „Bis zum 25. Mai kann es noch Frost geben“, warnt er. Er hofft aber, dass es mild bleibt. „Von mir aus könnte es immer so sein.“ Derzeit seien die Bäume zwei bis drei Wochen weiter als üblich. „An den Aprikosen hängen schon rote runde Kügelchen, und die Pfirsiche sind auch schon recht weit. Wenn es so weitergehe, könne er zu Ostern die ersten Erdbeeren verkaufen.

SCHIPPERN. Auch die Weiße Flotte freut sich über das Wetter – hat sie doch schon lange für den 1. März den Saisonstart angesetzt. „Wir hätten gerne sogar noch früher losgelegt, aber so kurzfristig ging das nicht mehr“, sagte Sprecherin Christine Hamann. Auch 2013 sei die Flotte Anfang März in die Saison gestartet. Damals mussten die Kapitäne aber noch bis in den April hinein Eisschollen umschiffen.

WERKELN. Auch die Baumärkte freuen sich über den verfrühten Frühling, denn Gartenzeit ist Baumarktzeit. „Vor allem Blumen, Zäune und alles, was mit dem Garten zu tun hat, läuft sehr gut“, heißt es bei Hellweg. Winterwaren wie Schneeschaufeln oder Vogelfutter seien seit etwa drei Wochen nicht mehr im Sortiment: „Es war ja abzusehen, dass es mild wird.“

Zur Startseite