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Frusthandlung: Brandleger René W. zu vier Jahren Haft verurteilt

Bei seiner fünften Zündelei ertappten ihn Zivilfahnder: René W. schlich nachts in Mietshäuser und legte Feuer - in Kinderwägen!

Bei seiner fünften Zündelei ertappten ihn Zivilfahnder: René W. schlich nachts in Mietshäuser und legte Feuer. Drei Kinderwagen sowie Pappe und Papier hatte er im Juli 2011 in Wedding in Brand gesetzt. „Ich musste meinen Frust loswerden“, sagte W. am Mittwoch vor Gericht. Alles in seinem Leben sei schief gegangen – keine Arbeit, keine Familie. Der Brandstifter muss nun für vier Jahre in Haft. Die Richter ordneten seine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an.

René W. wohnte in einem der Mehrfamilienhäuser, die zum Tatort wurden. Er kam zumeist aus der Kneipe und hielt sein Feuerzeug an abgelegtes Papier im Treppenhaus. In allen Fällen wurden die Feuer schnell entdeckt und gelöscht. Einmal hatte René W. den Ermittlungen zufolge einen Rauchmelder abmontiert, um einen frühzeitigen Alarm bei künftigen Taten zu verhindern. Insgesamt sei ein Schaden von 8800 Euro entstanden.

Es war 1.13 Uhr, als ihn Zivilpolizisten am 30. Juli beobachteten. W. betrat ein Haus in der Soldiner Straße und kam kurz darauf wieder heraus. Dann schlugen die Rauchmelder an. Die Beamten traten das Feuer aus und führten W. ab. „Ich weiß, es war ein Fehler“, sagte der Mann mit elf Vorstrafen nun.

Auch am heutigen Donnerstag befasst sich das Landgericht mit einem mutmaßlichen Brandstifter. Zeitungsbote Maik D. soll im vergangenen Sommer in zehn Fällen Kinderwagen und in einem Fall eine Bananenkiste in Hausfluren in Brand gesteckt haben. Am 19. August wurde er in der Winsstraße in Prenzlauer Berg auf frischer Tat gefasst. Der 29-Jährige soll bei der Polizei gestanden haben. Das Motiv, das der Neuköllner angab, sorgte für Schlagzeilen: „Abneigung gegen Schwaben“. Bei den Bränden, die er gelegt haben soll, wurden vier Menschen verletzt. (kg)

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